La Mitfavorit Contador muss bei der Tour de France aufgeben

La · Planche des Belles Filles (sid) Als Alberto Contador mit Tränen in den Augen und einem gebrochenen Schienbein die Tour de France verlassen hatte, war der Weg endgültig frei für Vincenzo Nibali (Italien). Nach zwei Stürzen auf der fünften Etappe hatte in Vorjahressieger Christopher Froome bereits einer der Topfavoriten aufgeben müssen. Nibali beeindruckte in den Vogesen mit einer entschlossenen Attacke zur Planche des Belles Filles, entschied die zehnte Tour-Etappe für sich, eroberte auch das Gelbe Trikot zurück und stieg zum großen Favoriten auf den Gesamtsieg auf. Der Sizilianer setzte sich etwa drei Kilometer vor dem Ziel von seinen Begleitern ab.

Nibalis erste Gedanken gehörten dem deprimierten Contador. "Es ist sehr, sehr traurig, dass wir Alberto verloren haben. Es tut mir sehr leid. Ich war kurz hinter ihm, als er gestürzt ist. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich auch stürze und meine Tour vorbei ist", sagte Kapitän des Astana-Teams. In der Abfahrt vom Petit Ballon stürzte der Spanier schwer, suchte zunächst noch einmal den Anschluss, stieg aber gut 80 Kilometer vor dem Ziel vom Rad. Der Belgier Jürgen Van den Broeck war offenbar Augenzeuge des Unfalls. "Es war sein Fehler. Alberto ist richtig in die Pedale gestiegen um zu überholen und dann in ein Schlagloch gefahren", sagte der Kapitän des Lotto-Rennstalls.

Ein Sonderlob verdiente sich auch Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin. Einen Tag nach seinem fulminanten Soloritt zum Etappensieg in Mülhausen glänzte der 29-Jährige als Edelhelfer für den Polen Michal Kwiatkowski. Er drückte an der Spitze einer Fluchtgruppe unerbittlich auf das Tempo, erst 20 km vor dem Ziel am Col des Chevreres ging dem kämpferischsten Fahrer des Tages die Puste aus. Kwiatkowski duellierte sich mit Rodriguez, musste dann aber abreißen lassen und landete - 2:13 Minuten hinter Nibali - auf Rang 24.

(RP)
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