DTM Audi-Pilot Green gewinnt zweites Rennen im Regen

Hockenheim · Der Brite Jamie Green hat das turbulente und chaotische zweite Rennen beim DTM-Saisonauftakt in Hockenheim gewonnen und Audi den ersten Sieg beschert. Der 34-Jährige kam mit den schwierigen Bedingungen bei immer stärker werdendem Regen am besten zurecht.

 Der Audi von Jamie Green rast über die Rennstrecke am Hockenheimring.

Der Audi von Jamie Green rast über die Rennstrecke am Hockenheimring.

Foto: dpa, ua nic

Er siegte vor seinem Landsmann Gary Paffett (Mercedes) und Titelverteidiger Marco Wittmann (Fürth), der im BMW vom vorletzten Startplatz bis aufs Podium fuhr. Bereits beim ersten Rennen am Vortag waren alle drei Marken aufs Treppchen gefahren.

"Das war schwer mit den Slicks, im Regen den Überblick zu bewahren. Aber zum Glück war ich so schnell, dass das kein Problem war", sagte Jamie Green in der ARD.

Der von Rang acht gestartete Lucas Auer, der Neffe des neuen DTM-Chefs Gerhard Berger und Sieger des ersten Rennens am Samstag, lag zwischenzeitlich ganz vorne, hatte mit dem Regen aber einige Mühe und wurde Vierter. Auer liegt damit in der Gesamtwertung nach zwei von 18 Rennen vorne. Pole-Setter Timo Glock (Wersau/BMW) rettete als Achter zumindest vier Meisterschaftspunkte, während sich Vizemeister Edoardo Mortara (Italien/Audi) im Kampf um eine Podiumsplatzierung einen folgenschweren Fahrfehler leistete und nur als 13. ins Ziel kam.

Green ließ sich auch von einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe nicht aufhalten, die er aufgrund eines Frühstarts nach einer frühen Safety-Car-Phase erhalten hatte. Im Gegenteil: Der Brite war mit deutlichem Abstand der schnellste Fahrer im Feld und fuhr den 14. Sieg seiner DTM-Karriere souverän ein. Glock verlor seine Führung im Anschluss an die Safety-Car-Phase und hatte in der Folge größere Probleme, dem Tempo zu folgen. Nachdem er zwischenzeitlich sogar aus den Top Ten gerutscht war, holte er erst zum Ende nochmals auf.

Neben dem umfassenden Regelupdate mit neuen Reifen, eingeschränktem Boxenfunk und mehr Motorleistung kam am Sonntag noch eine weitere unbekannte Variable hinzu: Der einsetzende Regen sorgte für Hochspannung und brachte die Rennstrategien der Teams gehörig durcheinander. Die Fahrer rutschten durch die Kurven - und teils von der Strecke. An der Box hatten die Mechaniker Höchstarbeit zu leisten, da manche Piloten nach dem Pflichtboxenstopp kurze Zeit später erneut kamen, um auf Regenreifen zu wechseln.

Nur Green blieb cool und setzte länger als die meisten Konkurrenten auf Slicks. Diese Maßnahme ging auf - der Erfolg war letztlich nie gefährdet. "Er ist einfach einer der Besten bei Regen", sagte ARD-Experte Norbert Haug.

Herausragend stark war am Sonntag auch Marco Wittmann, dessen Jagd durch das Feld ebenso fehlerlos wie sehenswert war. Als Vizemeister Mortara nach seinem Fahrfehler quer auf der Strecke stand, reagierte Wittmann blitzschnell, wich gerade noch rechtzeitig aus und vermied so eine Kollision.

(sid)
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