DTM am Nürburgring Vierter Sieg im siebten Rennen - Wittmann holt Titel-Matchball

Nürburgring · Vierter Sieg im siebten Rennen: Marco Wittmann hat sich am Nürburgring den Titel-Matchball in der DTM gesichert - und Konkurrenz und Experten erneut beeindruckt.

 Marco Wittmann feierte auf dem Nürburgring seinen vierten Saisonsieg im siebten Rennen.

Marco Wittmann feierte auf dem Nürburgring seinen vierten Saisonsieg im siebten Rennen.

Foto: dpa, jt kno

Der Titel-Matchball ist perfekt, und sogar Marco Wittmann warf endlich seine Zurückhaltung über Bord. "Ich glaube, mittlerweile kann ich nicht mehr drumherum, es schaut ganz gut aus", sagte der Shootingstar der DTM nach seinem beeindruckenden Sieg auf dem Nürburgring schmunzelnd - denn schon in vier Wochen auf dem Lausitzring reicht dem 24 Jahre alten BMW-Piloten ein vierter Platz für den Gesamtsieg. Und das zwei Rennen vor Schluss.

Noch deutlicher wurde nach Wittmanns viertem Sieg im siebten Rennen ein ganz Großer der Tourenwagenserie. "Das war eine Machtdemonstration. Wittmann war der 'Lonely Star', der ist auf dem Weg zum Superstar", sagte der langjährige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug in der ARD: "Er ist hoher Favorit und hat das Ding im Sack."

Bei Wittmanns Start-Ziel-Erfolg blieben für Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Neuwied) und dessen Audi-Kollegen Edoarda Mortara (Italien) die Plätze zwei und drei, bester Mercedes-Pilot war Paul di Resta (Schottland) auf Rang vier.

Über 49 Runden war aber nur Wittmann gefahren wie ein zukünftiger Champion, zudem profitierte er vom Pech seines ersten Verfolgers. Audi-Pilot Mattias Ekström, nach einem verkorksten Qualifying ohnehin nur von Rang 22 gestartet, musste sein Auto nach nur drei Runden wegen eines Unfalls abstellen. Damit hat Wittmann mit 120 Punkten bereits 64 Zähler Vorsprung auf den Schweden und Mortara (beide 56).

Schon zum Start hatte Wittmann alles richtig gemacht und seine Pole Position ohne Probleme verteidigt. Auf Rang zwei schob sich Rockenfeller, doch der Audi-Pilot konnte das Tempo seines designierten Nachfolgers nicht mitgehen: Schnell baute Wittmann seinen Vorsprung an der Spitze aus. Diese Leistung und auch die Vorstellungen des Franken in den vergangenen Wochen sind dabei besonders hoch zu bewerten.

Denn der BMW des neuen Dominators ist aufgrund der neu eingeführten Performance-Gewichte und seiner bisherigen Erfolge schwerer als der Großteil des Feldes - das maximale Handicap von 20 kg schleppt Wittmann mit sich herum. "Er war heute trotzdem viel schneller", sagte Rockenfeller, "selbst mit mehr Gewicht im Auto ist er immer noch in einer anderen Liga."

Für Beruhigung am BMW-Kommandostand sorgte zudem Ekströms frühes Aus. Der Schwede wurde bei Rennbeginn in eine Kollision verwickelt und musste gleich die Box ansteuern - die Crew schickte den Routinier noch einmal heraus, doch das Rennen war verloren.

"Das Auto ist unfahrbar", funkte Ekström und erklärte wenig später: "Ich bin getroffen worden, dabei ist hinten rechts irgendetwas gebrochen. Das war aber keine unfaire Aktion. Wenn man hinten steht, ist man halt mittendrin."

Wittmann legte derweil nach 21 Runden ohne Probleme seinen Boxenstopp ein und wechselte auf die harten Reifen, am Rennen änderte sich zunächst wenig. Der Führende baute seinen Vorsprung sogar noch ein wenig aus und drehte einsam seine Runden. Für eine Schrecksekunde sorgten einzig ein Verbremser und der anschließende Ausritt im letzten Renndrittel. Auch dieser Zwischenfall konnte Wittmanns Matchball für den Lausitzring aber nicht mehr gefährden. "Weiter machen und konstant bleiben" laute nun sein Motto, sagte der Franke.

(sid)
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