DTM-Saison beginnt Mercedes will den Titel

Hockenheim/Köln · Nach Vorbildern für die neue DTM-Saison muss Mercedes nicht lange suchen, ein Blick zum großen Bruder genügt. In der Formel 1 fahren die Silberpfeile die Konkurrenz derzeit in Grund und Boden, und auch in der Tourenwagenserie soll der Stern nach schwierigen Jahren endlich wieder glänzen.

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Foto: dpa, ebe jai jhe

"Das ist ganz klar das Ziel", sagte Motorsportchef Toto Wolff: "Unser Anspruch kann nur der Titelgewinn sein."

Seit 2010 wartet Mercedes bereits auf den Sieg in der DTM, für den erfolgreichsten Hersteller der Serie ist das eine echte Durststrecke. Vor dem Start am Sonntag (13.30 Uhr/ARD) in Hockenheim hat sich daher einiges getan bei den Schwaben. Es war ein langer, arbeitsreicher Winter, denn vor allem die zweite Hälfte 2013 war eine einzige Enttäuschung gewesen. "Wir waren im letzten Jahr nicht annähernd da, wo wir sein wollten", sagt Ex-Champion und Mercedes-Speerspitze Gary Paffett: "Wir hatten viel zu tun."

Damit es im Rennen gegen Titelverteidiger Mike Rockenfeller (Audi) und die Schar der übrigen Favoriten nun besser wird, stand also das Auto auf dem Prüfstand. Ganz große Sprünge waren aufgrund der engen Vorgaben jedoch für keinen der Hersteller möglich, "das geht nur im Rahmen eines relativ stringenten technischen Reglements", sagt Wolff.

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Die größten "Umbauarbeiten" wurden daher am Kader vorgenommen. Statt sechs fahren nun sieben Piloten für Mercedes, die Flotten der Konkurrenten Audi und BMW umfassen weiterhin acht Fahrzeuge. Aufgefüllt haben die Schwaben ihr Team mit großen Namen: In Paul di Resta kehrt der bis dato letzte Mercedes-Champion zurück in die DTM, der Schotte hatte 2010 den Titel geholt und war seitdem für Force India in der Formel 1 unterwegs.

Auch der zweite Neuzugang bringt Erfahrungen aus der Königsklasse mit. Witali Petrow war von 2010 bis 2012 für Renault und Caterham im Einsatz, er ist nun der erste Russe in der DTM. Das sind verhältnismäßig große Namen, noch im vergangenen Jahr hatte Mercedes neben Paffett nur auf junge Piloten gesetzt - und dies auch offensiv als Nachwuchskonzept vermittelt.

Die Neuzugänge im Winter sollen an dieser grundsätzlichen Strategie auch nichts ändern. "Es bleibt dabei", sagt Wolff, "wir werden auch in Zukunft gezielt auf die Entwicklung junger talentierter Fahrer setzten. Das Wichtigste ist, dass wir ihnen das Material zur Verfügung stellen, mit dem sie ihr Potenzial auch umsetzen können."

Gelingt all dies, könnte der Erfolg auch in der DTM zurückkehren, analog zu den Auftritten in der Formel 1. Dem Eindruck, das Engagement in der Tourenwagenserie habe gelitten, weil die Priorität seit zwei Jahren auf der Königsklasse liege, widerspricht Wolff. "Das sind zwei völlig unterschiedliche, voneinander getrennte Einheiten", sagte der Österreicher der Speedweek: "Es gibt keine großen Kompromisse. Wenn man das eine gut macht, heißt das noch lange nicht, dass man das andere schlecht machen muss."

(sid)
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