Motorrad-WM Folger triumphiert in Katar: "Ich glaub's erst morgen"

Doha · Jonas Folger schloss bei der Siegerehrung die Augen und genoss die deutsche Nationalhymne. Dass er vor lauter Aufregung vergessen hatte, seine Ohrenstöpsel herauszunehmen, war total egal. "Ich kann nicht glauben, dass ich das Rennen gewonnen habe", sagte der 21-Jährige nach seinem perfekten Start in die neue Motorrad-Saison. Im Flutlicht von Doha feierte Folger den ersten Grand-Prix-Sieg in der Moto2 und den dritten seiner Karriere.

Jonas Folger – Motorrad-Talent und Grand-Prix-Sieger
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Das ist Jonas Folger

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Auf der Ehrenrunde flatterte die bayerische Landesfahne im Wind, Folger genoss den Moment. Der Coup auf dem Losail Circuit kam für den Wahl-Spanier aus Tordera überraschend. "Ich glaub's erst morgen", so Folger bei Eurosport: "Die letzten Runden waren unglaublich lang. Ich musste schauen, dass ich mich konzentriere."

Folger, der zur vergangenen Saison aus der Moto3 in die mittlere Klasse aufgestiegen war, profitierte von mehreren Stürzen und rückte schnell von Startplatz fünf bis auf die zweite Position nach vorn. Johann Zarco (Frankreich/Kalex) war bereits weit enteilt, bekam aber kurz vor Schluss Probleme mit dem Schalthebel und musste Folger ziehen lassen. "Ich habe einfach nur geschrien", beschrieb der Sieger seine Zieldurchfahrt.

"Ich weiß nicht, was mit Johann los war. Ich bin froh, dass ich meinen Rhythmus halten konnte", erklärte Folger. Der Oberbayer hatte zuvor je ein Rennen in der 125er- (2011) und in der Moto3-Klasse (2012) gewonnen. Der erste Führende in der Moto2-Gesamtwertung setzte sich vor dem Belgier Xavier Simeon und Tom Lüthi aus der Schweiz durch.

Der frühere Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (Berkheim/alle Kalex) rundete das starke Ergebnis aus deutscher Sicht mit Platz sieben ab. Nicht in die Punkte schafften es Marcel Schrötter (Tordera/Mistral) als 16. und WM-Rückkehrer Florian Alt (Nümbrecht/Suter) als 21.

Philipp Öttl (Ainring/KTM) holte sich in der Moto3 zwei WM-Punkte. Der 18-Jährige wurde in der kleinsten Klasse 14. und konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein. Den Sieg feierte der Franzose Alexis Masbou vom Racing Team Germany. Knapp geschlagen geben mussten sich dessen Honda-Markenkollegen Enea Bastianini (Italien) und Danny Kent (Großbritannien), der für den deutschen Rennstall Leopard Racing antritt.

(sid)
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