Nach zehn Siegen beim MotoGP Marquez' Siegesserie reißt im elften Rennen

Brünn · Im elften Saisonrennen ist die fast schon unheimliche Siegesserie von MotoGP-Weltmeister Marc Marquez zu Ende gegangen. Der Spanier war in Brünn enttäuscht und erleichtert zugleich.

 Marc Marquez war nach seiner gerissenen Siegesserie nicht angefressen.

Marc Marquez war nach seiner gerissenen Siegesserie nicht angefressen.

Foto: dpa, fs hm

Die Enttäuschung bei Marc Marquez hielt sich ziemlich in Grenzen. "Auf gewisse Weise ist eine Last von meinen Schultern abgefallen. Nun fragt mich niemand mehr, ob ich alle Rennen gewinnen werde", sagte der MotoGP-Weltmeister nach dem Großen Preis von Tschechien. Dass nach zehn Siegen in Folge seit dem Saisonbeginn zum ersten Mal ein anderer feierte, war dem Vierten von Brünn keineswegs egal - in ein Stimmungstief fiel der 21-Jährige durch das Ende seiner beeindruckenden Serie aber auch nicht.

Wer kann ihn stoppen? Kann ihn überhaupt jemand stoppen? Kann er sich nur selbst schlagen? Woche für Woche, Rennen auf Rennen hielt der Katalane mit seinen beängstigenden Konstanz das Thema Nummer eins im Fahrerlager unfreiwillig am kochen. Erst jetzt ist es mit der Perfektion vorbei, die gute Nachricht heißt: Auch Marc Marquez ist nur ein Mensch.

"Heute war einer dieser Sonntage, an denen man sich einfach nicht wohlfühlt und auch das Set-up nicht stimmt", sagte Marquez und analysierte das Geschehen nüchtern: "Es lag nicht daran, dass ich oder das Team Fehler gemacht hätten. Es hat vom Feeling nicht so wie sonst gepasst."

Zehnmal hatte es kein Konkurrent geschafft, dem Überflieger ein Schnippchen zu schlagen. Spätestens wenn es richtig ernst wurde, war Marquez zur Stelle und setzte sich an die Spitze. Diesmal lief es anders, gleich drei Piloten kamen in den Genuss, vor dem Titelverteidiger ins Ziel zu fahren. Dani Pedrosa, Kollege des Weltmeisters beim Honda-Werksteam, gewann vor dem Yamaha-Duo Jorge Lorenzo (beide Spanien) und Valentino Rossi (Italien).

Das Trio genoss den seltenen Moment sichtlich. "Endlich haben wir Marquez geschlagen. Auch wenn es schade ist, dass Dani gewonnen hat", sagte Lorenzo. "Er hatte vielleicht nicht seinen besten Tag", meinte Pedrosa. Derweil verspürte Rossi etwas Genugtuung: "Es war ein großes Vergnügen, Marc einmal hinter sich zu lassen."

Aus den Worten des neunmaligen Weltmeisters lässt sich ablesen, dass die über Monate gedemütigten Gegner nicht damit rechnen, dass es so weitergeht. Beim kommenden Rennwochenende in Silverstone (29. bis 31. August) reist Marquez, der jüngste Champion in der Geschichte der Königsklasse, natürlich wieder als klarer Favorit an.
Daran ändert auch der "Ausrutscher" nichts.

Marquez, der erstmals seit Mitte Juli 2012 (Moto2) nach einer Zieldurchfahrt nicht auf dem Podium stand und dazu die Chance verpasste, mit Siegen in den ersten elf Grand Prix einer Saison für eine Premiere zu sorgen, bleibt gelassen. "Wir haben 13 Punkte mitgenommen und liegen in der Meisterschaft weit vorn", sagte der Geschlagene. Mit 263 Zählern führt er weiterhin mehr als deutlich vor Pedrosa (186). Nur sieben Rennen stehen noch aus.

Der Überflieger aus Cervara, vor seinem MotoGP-Titel im Vorjahr bereits 125er- (2010) und Moto2-Champion (2012), hat nur ein Ziel: "Es kommt nicht darauf an, wer die meisten Rennen gewinnt. Es geht darum, wer Weltmeister wird."

(sid)
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