Sohn von Formel-1-Legende Mick Schumacher ist in kurzer Zeit zum Titelanwärter gereift

Köln/Hockenheim · Mick Schumacher beendet am Wochenende in Hockenheim seine zweite Saison im Formelsport - und kämpft schon um den Titel. Der Teenager macht auf seinem Karriereweg gewaltige Fortschritte.

Michael Schumacher: Sohn Mick gewinnt erste Trophäe
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Mick Schumacher feiert erste Trophäe mit Champagner

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Foto: afp, rh ej

Der weltberühmte Nachname, der traditionsreiche Ort - zumindest ein Hauch von Königsklasse dürfte am Wochenende über den Hockenheimring wehen. Mick Schumacher wird seinen Rennoverall überstreifen, in seinen weiß-rot-grünen Boliden steigen, das Visier herunterklappen. Und dann wird der 17-Jährige im Motodrom um seinen ersten Titel im Formelsport kämpfen.

Das Saisonfinale der ADAC Formel 4 steht an, und im zweiten Jahr in der Nachwuchsserie ist der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher zum Meisterschaftsanwärter gereift. In drei Rennen am Samstag (12 Uhr/15.35 Uhr) und Sonntag (15 Uhr/jeweils Sport1) jagt der Teenager vom italienischen Prema Powerteam den australischen Spitzenreiter: Joey Mawson, 20 Jahre alt, geht mit einem komfortablen Vorsprung von 39 Punkten in die Entscheidung.

"Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun, dass aus der Chance ein Erfolg wird", sagt Schumacher, "solange ich eine Möglichkeit habe, werde ich darum kämpfen, sie zu nutzen." Es muss schon alles zusammenkommen an diesem Wochenende, das weiß der Teenager.

Aber viel wichtiger als Titel in den Nachwuchsserien ist ja die Entwicklung der jungen Piloten, und die ist bei Schumacher beeindruckend. Mit der Konstanz Mawsons, der schon drei Jahre weiter ist, konnte der Deutsche bislang noch nicht ganz mithalten, das ist wenig überraschend. Mawson sei "aufgrund seiner Erfahrung in einer anderen Liga", sagt auch Micks Onkel Ralf Schumacher, selbst Teamchef beim Konkurrenten US Racing: "Da macht jedes Jahr mehr eine Menge aus."

Doch die Lernkurve seines Neffen ist steil. Im vergangenen Jahr zahlte Schumacher junior als Rookie in der Highspeedschule des ADAC noch des öfteren Lehrgeld, anschließend entschied er sich für ein weiteres Jahr Formel 4 und gegen den sofortigen Aufstieg in die Formel 3. Es sollte sich lohnen, denn 2016 drückt er der Serie immer wieder seinen Stempel auf.

Die Mischung aus taktischem Kalkül und der Fähigkeit zu hartem Racing machen aus dem jungen Schumacher einen höchst talentierten Rennfahrer. Auch in der parallel ausgetragenen italienischen Formel 4 zeigte er regelmäßig eindrucksvolle Überholmanöver, dort liegt er vor dem Saisonfinale im Oktober ebenfalls auf Gesamtrang zwei.

"Als Persönlichkeit" sei Schumacher im zweiten Formel-Jahr "viel abgezockter, hat sich reingearbeitet und hat gefühlt von allem mehr Ahnung", sagte auch der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock bei Speedweek: "Er ist super konstant und sehr abgeklärt."

Das erklärte Fernziel Schumachers bleibt weiterhin die Formel 1, sein großer Name ist dabei Türöffner und schwere Bürde zugleich. Die ständigen Vergleiche mit Vater Michael solle man Mick nach Möglichkeit ersparen, findet Glock: "Man muss ihn machen lassen. Die Formel 3 ist der nächste Schritt, es ist ein schwieriger Weg. Aber ich denke, Mick hat die Fähigkeiten."

(sid)
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