Rennfahrer wird 18 Mick Schumacher will sich in den Fokus der großen Teams fahren

Köln · Am 22. März wird Mick Schumacher völljährig. Das Wichtigste für ihn: Endlich auch im normalen Straßenverkehr das tun, was er am liebsten tut – Autofahren.

Mick Schumacher schaut in Hockenheim vorbei
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Foto: dpa, hak hak

Am 22. März wird Mick Schumacher völljährig. Das Wichtigste für ihn: Endlich auch im normalen Straßenverkehr das tun, was er am liebsten tut — Autofahren.

Ein grüner Helm, der eigentlich gelb ist, die Startnummer 25 auf dem Auto, den Führerschein in der Tasche: Mick Schumacher ist bereit. Bereit für seine erste Saison in der Formel 3, bereit aber auch für den Alltag im Straßenverkehr. Am 22. März wird der Sohn eines weltberühmten Vaters 18, und in der von Mercedes gegründeten "Fahrschule Furious" lässt er den geneigten Betrachter in Video-Clips an seinen Erlebnissen als Fahrschüler teilhaben.

Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, denn als Fahrlehrer sitzt der Münchner Comedian Harry G. neben Schumacher. Ernst gemeint ist aber die Botschaft, die hinter diesem Auftritt steckt: "Schumi junior" ist erwachsen geworden. Bislang fast hermetisch abgeschirmt von seiner Managerin Sabine Kehm, wird er in der öffentlichen Wahrnehmung immer präsenter.

Und er hat Ziele. "Ich möchte Formel-1-Weltmeister werden", sagt er zum Beispiel. Das will wohl jeder junge Rennfahrer, und einer, dessen Vater mit insgesamt sieben WM-Titeln Rekordweltmeister der Formel 1 ist, wahrscheinlich noch ein bisschen mehr. "Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als auf der Strecke nach der perfekten Runde zu suchen und immer wieder neu an meiner Leistung zu feilen", sagt Mick Schumacher auch: "Am Ende geht es darum, ein kompletter Rennfahrer zu werden."

Die Karriere des Youngsters, den FIA-Präsident Jean Todt fest in sein Herz geschlossen hat ("Ich liebe diesen Jungen") begann, als Mick neun Jahre alt war. Damals fuhr er seine ersten Kartrennen als Mick Betsch — unter dem Mädchennamen seiner Mutter Corinna, um die Öffentlichkeit nicht allzu früh auf sich aufmerksam zu machen. Später war er Mick Junior, ehe er 2015 erstmals als Mick Schumacher in der ADAC Formel 4 antrat.

"Er hat wunderbare Manieren"

Mick Schumacher ist ein netter junger Mann, höflich, zurückhaltend freundlich, niemals patzig. "Er hat wunderbare Manieren, wie sie heutzutage bei jungen Leuten in seinem Alter nicht mehr selbstverständlich sind", sagt Jean Todt, langjähriger Wegbegleiter von Vater Michael, und bittet im Gespräch mit dem SID um Nachsicht mit dem jungen Schumacher: "Lasst ihn in Ruhe reifen, bedrängt ihn nicht."

Mick wirkt aber mittlerweile durchaus selbstbewusst genug, um mit der öffentlichen Erwartungshaltung umgehen zu können. Das Wichtigste sei, "für sich selbst herauszufinden, wie weit man ist, wo man noch feilen kann, wo man Stärken konsolidieren kann", schreibt er auf seiner Homepage. Und genau das "muss jeder für sich selbst wissen, hier darf man sich nicht drängen lassen".

Nach seinem Debüt 2015 war Schumacher 2016 für Prema erneut in der ADAC Formel 4 sowie in der italienischen F4-Meisterschaft gestartet. Beide Serien hatte er als Zweiter der Gesamtwertung abgeschlossen. Eine Deadline für seinen Einstieg in die Formel 1 gibt es nicht: "Das weiß ich erst, wenn der Moment für mich da ist."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff findet diese Einstellung goldrichtig. "Mick ist ein großartiger Bursche und ein exzellenter Pilot, es ist richtig, dass er sich jetzt erst mal auf die Formel 3 konzentriert", sagte der Österreicher. Allerdings haben die Sternfahrer Mick schon mal zum offiziellen Mercedes-Botschafter ernannt, und wenn er in der Formel 3 einen guten Job mache, "werden ihn viele Teams beobachten, natürlich auch Mercedes", sagt Wolff.

Einen speziellen Glücksbringer hat Mick Schumacher im Cockpit nicht dabei, wohl aber trägt er voller Stolz die sieben WM-Sterne seine Vaters auf dem Helm. Dieser Helm ist ohnehin etwas sehr Spezielles für ihn: "Von der Seite eher grün, aber die Grundfarbe ist ein leuchtendes Gelb. So kann man mich auf der Rennstrecke immer gleich erkennen." Wie einst den Vater, dessen roter Helm aus Ferraris "Roter Göttin" leuchtete.

(sid)
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