Grand Prix gerettet Motorrad-WM bleibt auf dem Sachsenring

Hohenstein-Ernstthal · Stefan Bradl bekommt sein Heimspiel, und die deutschen Motorrad-Fans haben ihr Fest: Nach wochenlangem Tauziehen wird es auch 2012 einen Lauf zur Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring geben.

Das ist Stefan Bradl
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Foto: AFP

Der Große Preis von Deutschland stand wegen erheblicher finanzieller Probleme lange auf der Kippe. Die Rettung des Kultrennens, zu dem alljährlich weit mehr als 200.000 Zuschauer nach Hohenstein-Ernstthal pilgerten, gaben Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk am Freitag auf einer Pressekonferenz bekannt.

"Motorrad-GP gehört auf den Sachsenring"

"Der deutsche Motorrad-Grand-Prix gehört auf den Sachsenring.
Seit heute ist klar, dass er auch 2012 wieder dort stattfinden kann", sagte Tillich. Tomczyk fiel ebenfalls ein Stein vom Herzen.
"Der Motorrad-Grand-Prix ist im deutschen Motorsport nicht wegzudenken. Gerade jetzt mit Stefan Bradl mit einem deutschen Weltmeister wäre es undenkbar gewesen, 2012 keinen Motorrad-WM-Lauf in Deutschland zu haben", sagte der ADAC-Sportpräsident der Nachrichtenagentur dapd.

Der amtierende Moto2-Champion Bradl, der 2012 in der höheren MotoGP-Klasse an den Start geht, tritt erstmals als Weltmeister vor heimischem Publikum an. Im kommenden Jahr wird das WM-Rennen von der ADAC Zentrale in München zusammen mit der Sachsenring Management GmbH als Ausrichter vor Ort und mit Unterstützung der Politik auf Landes- und kommunaler Ebene veranstaltet. Damit findet der Deutschland-Grand-Prix bereits zum 15. Mal in Folge auf dem Sachsenring statt.

Tomczyk will längerfristige Lösung

Das Abkommen gilt zunächst nur für das Rennen 2012. "In weiteren Gesprächen werden wir nun versuchen, eine längerfristige Zusammenarbeit zu vereinbaren. Da haben wir auch noch Gesprächsbedarf mit der Vermarktergesellschaft DORNA", sagte Tomczyk dapd. Hätten sich die Hoffnungen des Sachsenrings zerschlagen, wäre wohl der Konkurrent EuroSpeedway Lausitz eingesprungen. Die Verantwortlichen dort hätten sich laut Tomczyk mit ihrem Interesse und konstruktiven Gesprächen als alternativer Ausrichter angeboten.

Für notwendige Umbauten am Sachsenring wird der Freistaat Sachsen 1,5 Millionen Euro bereitstellen, wie Ministerpräsident Stanislaw Tillich erklärte. Er dankte den Fans, die sich unter anderem mit Demonstrationen für den Erhalt des WM-Laufs stark gemacht hatten. "Rückschläge sind für Sachsen nicht neu, aber wir sind immer wieder aufgestanden", sagte Tillich.

Die Verhandlungen waren offenbar schwieriger als angenommen. Es mussten Kompromisse gefunden und gemacht werden. Tomczyk sprach von endlosen Gesprächsrunden. Umso glücklicher war er mit dem erreichten Ergebnis, "das die Durchführung des Motorrad-Grand-Prix 2012 auf dem Sachsenring sicherstellt".

(dapd)
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