Motorrad Bradl wagt bei Superbike-WM kompletten Neubeginn

Der frühere Weltmeister Stefan Bradl geht nach seinem Abschied aus der Königsklasse MotoGP in der Superbike-WM an den Start. Am Wochenende beginnt das neue Abenteuer auf Phillip Island, die Voraussetzungen könnten besser sein.

Das ist Stefan Bradl
12 Bilder

Das ist Stefan Bradl

12 Bilder
Foto: AFP

Nein, alles ist nicht neu für Stefan Bradl. Aber fast alles. "Im Moment stehe ich noch vor einem kompletten Neubeginn. Das betrifft nicht nur das Motorrad, den Hersteller, das Team, sondern auch den gesamten Ablauf eines Wochenendes", sagt der frühere Weltmeister. Knapp drei Monate nach seinem Abschied aus der MotoGP startet der Zahlinger auf Phillip Island/Australien in sein Superbike-Abenteuer, es gibt Probleme.

"Die Tests sind nicht einfach verlaufen. Das war eigentlich vorauszusehen, da wir mit dem Motorrad bei null begonnen haben", meint Bradl. Ein wenig mehr hatte sich der 27-Jährige aber schon versprochen. Platz 19 unter 21 Fahrern stand am Dienstag zum Ende der letzten Session auf genau dem Kurs zu Buche, der Austragungsort der ersten beiden Rennen ist. Der Rückstand zu Weltmeister Jonathan Rea (Großbritannien) betrug stolze 2,25 Sekunden.

Bradl hat die Königsklasse MotoGP hinter sich gelassen, um nach zuletzt schwierigen Jahren endlich wieder vorne mitfahren zu können. Bislang sieht es aber sehr danach aus, als müsste sich der einstige Moto2-Champion noch etwas gedulden, bis er in der WM für seriennahe Maschinen in der Spitze für Furore sorgen kann. Dies bestätigte sich auch im Qualifying (16./+1,5 Sekunden).

Die Honda CBR1000RR Fireblade SP2 vom niederländische Ten-Kate-Team ist ein brandneues Motorrad. Dazu trafen die Maschinen aus dem Werk in Japan mit Verspätung beim Rennstall ein. Die Zeit zur Entwicklung wurde knapp, zu knapp wie es scheint. Auch Bradls neuer Kollege Nicky Hayden (USA), 2006 auf einer Honda Weltmeister in der MotoGP, tut sich noch schwer. "Seine Kommentare zum Motorrad und zu unseren momentanen Problemen sind sehr ähnlich wie meine", sagt Bradl.

Auf der ersten von 13 WM-Stationen geht es für Bradl in erster Linie darum, einen Rhythmus zu finden und sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Allein die Tatsache, dass am Wochenende zwei statt einem Rennen stattfinden, ist gewöhnungsbedürftig. "Bis jetzt ist noch alles sehr neu für mich in diesem Paddock. Ich bin mir aber sicher, dass ich mich schnell zurechtfinden werde", sagt der Rookie: "Ich freue mich riesig auf das bevorstehende Rennwochenende und den Start meiner neuen Herausforderung."

Bradl ist einer von zwei deutschen Piloten in der 30. Saison der Superbike-WM. Markus Reiterberger (Obing), im Vorjahr mit seiner BMW nach einer langen Pause wegen einer schweren Verletzung nur 16. der Gesamtwertung, geht in sein zweites Jahr als Fixstarter. Beim Test auf Phillip Island im Süden Australiens belegte der 22-Jährige den 15. Platz.

Gut möglich, dass der Oberbayer seinem neuen Gegner öfter auf der Strecke begegnet. Bradl hat großen Respekt vor der Aufgabe: "Es wird bestimmt nicht einfach. Ich verfolge die Superbike-Serie schon seit langem. Doch dieses Jahr scheint die Konkurrenz ungleich stärker zu sein. Es sind alle namhaften Hersteller mit vielen hochkarätigen Fahrern am Start."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort