Motorrad-WM Bradl wütend nach Sturz — auch Folger scheidet aus

Mugello · Stefan Bradl gestürzt, Jonas Folger gestürzt, Sandro Cortese als Achter noch der Beste. Der Große Preis von Italien verlief aus deutscher Sicht enttäuschend.

Die deutschen Piloten in der Motorrad-WM
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Foto: dpa, Hendrik Schmidt

Stefan Bradl stürmte wütend in die Box. "Es hat einen Schlag getan, dann hab ich dagelegen", klagte der MotoGP-Pilot nach seinem frühen Aus beim Großen Preis von Italien. Wegen einer Kollision mit Nicky Hayden haben wieder alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung im Kiesbett ihr Ende gefunden. Auch Moto2-Hoffnung Jonas Folger schied in Mugello aus.

Bradl war beim sechsten WM-Lauf gut unterwegs und hatte als 14. beste Aussichten, etwas mitzunehmen - bis die Honda des US-Amerikaners die Yamaha des Deutschen traf. "Hayden hat mich berührt, dann sind wir beide gestürzt", sagte Bradl bei Eurosport 2.

Dass der frühere Weltmeister dann auch noch den Unschuldigen spielte, machte den Zahlinger fassungslos. "Hayden hat behauptet, dass ich einen Rutscher hatte. Davon weiß ich nichts, er hat mich abgeschossen", sagte Bradl. Zum dritten Mal kam er in diesem Jahr nicht ins Ziel, ein Punkt steht zu Buche.

Während Bradl das schlimmste Jahr seit dem Aufstieg in die Königsklasse erlebt, fährt Jorge Lorenzo wie von einem anderen Stern. Der Spanier feierte den dritten Sieg in Serie und verkürzte in der Gesamtwertung den Rückstand zu seinem italienischen Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi. Der Spitzenreiter wurde bei seinem Heimrennen hinter Landsmann Andrea Iannone (Ducati) Dritter.

Rossi führt mit 118 Punkten vor Lorenzo (112). Weltmeister Marc Marquez (Spanien/Honda/69) stürzte und liegt nach seinem zweiten "Nuller" der Saison nun schon 49 Zähler hinter Rossi.

Nur noch WM-Fünfter ist Folger (Tordera/Spanien). Bis auf Rang drei hatte sich der 21-Jährige vom 13. Startplatz vorgearbeitet, rutschte dann aber ins Kiesbett und konnte das Moto2-Rennen nicht fortsetzen. Der Oberbayer hatte bereits vor zwei Wochen in Le Mans/Frankreich die Zielflagge nicht gesehen.

"Es ist ärgerlich. Ich hab's vielleicht ein bisschen übertrieben", sagte Folger: "Es ist bitter, weil es schon der zweite Ausfall ist." Folger hat in dieser Saison die Rennen in Doha/Katar und Jerez/Spanien gewonnen.

Sandro Cortese (Berkheim) wurde beim ersten Saisonsieg von Weltmeister Esteve Rabat (Spanien/alle Kalex) als bester Deutscher Achter. Marcel Schrötter (Tordera/Mistral) belegte Rang 16 und blieb ohne Punkt, Florian Alt (Nümbrecht/Suter) beendete den sechsten WM-Lauf auf dem 24. Platz.

Philipp Öttl (Ainring) machte bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Technik einen Strich durch die Rechnung. Wenige Hundert Meter vor dem Ziel fiel der 19-Jährige wegen Problemen mit der Schaltung vom 15. auf den 22. Platz zurück und blieb ohne Zähler.

"In der letzten Runde konnte ich nur noch im zweiten Gang fahren", erklärte der enttäuschte Öttl. Den ersten Sieg seiner Karriere feierte der Portugiese Miguel Oliveira (KTM), Danny Kent (Großbritannien/Honda) vom deutschen Team Leopard Racing wurde Zweiter und baute die Führung im Klassement aus.

(dpa)
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