MSV Duisburg Rückschlag für MSV-Minimalisten

Duisburg · Duisburg verliert 0:1 gegen Rostock. Hansa-Spieler Erdmann soll Onuegbu schwer beleidigt haben.

MSV Duisburg: Rückschlag für MSV-Minimalisten
Foto: dpa, rwe nic

Für großes Spektakel ist der MSV Duisburg in dieser Saison die falsche Anlaufstation. Die Meidericher wählen beim Projekt Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga einen minimalistischen Ansatz. Sechs Spiele gewann der MSV mit nur einem Tor Vorsprung. Am Samstag erfuhr das Team von Ilia Gruev, wie sich so eine knappe Niederlage denn anfühlt. Gegen Hansa Rostock unterlag Duisburg mit 0:1. Der Vorsprung des Tabellenführers ist auf einen Punkt geschmolzen.

87 Minuten passte das Spiel perfekt zum durch und durch tristen Oktobernachmittag. Bis Marcel Ziemer mit einem Fallrückzieher den Startschuss für eine hitzige Schlussphase setzte. Das Heimpublikum erregte sich über das sehr offensichtliche Zeitspiel der Rostocker. Duisburgs Fabian Schnellhardt sah in der Nachspielzeit wegen groben Foulspiels die Rote Karte. Und auch an der Seitenlinie kam es zu heftigen Wortgefechten zwischen den Verantwortlichen auf beiden Ersatzbänken. Stets mittendrin, wenn sich das so genannte Rudel bildete: der Rostocker Dennis Erdmann.

Kingsley Onuegbu tigerte nach der Partie im Spielergang auf und ab. Das lag nicht daran, dass der MSV-Stürmer vorher nur 30 Minuten Einsatzzeit bekam, es lag an Erdmann. Onuegbu wollte den 25Jährigen zur Rede stellen. Doch Erdmann kam nicht. Er wurde von Rostocker Betreuern auf anderem Wege in die Kabine gebracht, um einer Eskalation vorzubeugen. "Ich bemühe mich immer, ruhig zu bleiben. Aber wenn einer meine Familie beleidigt, geht das zu weit", sagte Onuegbu. Nach Aussage des Nigerianers hatte Erdmann während der Partie mehrere MSV-Akteure übel beleidigt und provoziert.

Rostocks Trainer Christian Brand erklärte: "Was genau vorgefallen ist, kann ich nicht sagen. Dennis ist sicher kein Unschuldslamm. Wir haben das besprochen, damit ist das Thema für mich durch." Onuegbu stillte seinen Redebedarf schließlich mit Erdmanns Mitspielern.

Neben der zweiten Saisonniederlage kassierte der MSV durch Ziemer auch sein erstes Gegentor vor heimischer Kulisse. Der Rostocker Auswärtssieg hatte sich in keiner Weise angebahnt. Duisburgs Kapitän Kevin Wolze fasste treffend zusammen: "Eigentlich hatte das Spiel keinen Sieger verdient. Rostock wollte nicht gewinnen, und wir konnten es nicht."

Rostock war hauptsächlich dafür verantwortlich, dass sich die Attraktivität der Begegnung stark in Grenzen hielt. Die Gäste igelten sich in der eigenen Hälfte ein, und Duisburg fehlten schlicht die Ideen, das Bollwerk zu durchbrechen.

(erer)
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