Relegations-Hinspiel MSV steht mit dem Rücken zur Wand

Würzburg · Fußball-Zweitligist Duisburg verliert nach schwacher Leistung das Relegations-Hinspiel beim Drittligisten Würzburger Kickers mit 0:2. Am Dienstag folgt das Rückspiel an der Wedau. Der MSV muss sich gewaltig steigern.

Egal ob Giorgi Chanturia, Kingsley Onuegbu oder James Holland - die Fußballer des MSV Duisburg werden sich Zuhause kräftig steigern müssen, soll der Traum vom Klassenerhalt doch noch wahr werden. Im Relegations-Hinspiel zur 2. Liga setzte sich der von Ex-Profi Bernd Hollerbach trainierte Drittligist Würzburger Kickers verdient mit 2:0 gegen in allen Bereichen enttäuschende "Zebras" durch. Der kräfteraubende Existenzkampf des MSV der vergangenen Wochen droht, auf der Zielgeraden zu scheitern. Am Dienstag (19.10 Uhr/ARD) findet in Duisburg das Rückspiel statt.

Das mit 9.806 Zuschauern ausverkaufte Stadion der Kickers war bereits eine Stunde vor dem Anpfiff gut gefüllt, die Stimmung in beiden Lagern überschwänglich. Die Duisburger Gäste-Fans, die sich auf die fast 400 Kilometer lange Reise gemacht hatten, mussten bei der Parkplatz-Suche in der Universitätsstadt Kreativität beweisen. Mehr als 1500 in blau und weiß gekleidete Anhänger waren gekommen, um die Mannschaft beim ersten von zwei Endspielen um den Klassenerhalt zu unterstützen. Selbst Sascha Mölders, bekennender MSV-Fan und derzeit beim Liga-Konkurrenten 1860 München unter Vertrag, gesellte sich zu den Gäste-Fans.

Duisburgs Trainer Ilia Gruev bot exakt die Elf auf, die vergangenen Sonntag beim 1:0-Sieg gegen RB Leipzig auf dem Platz stand. Den verletzten Stammtorhüter Michael Ratajczak vertrat erneut der 25-Jährige Marcel Lenz, im Angriff nahm Stanislav Iljutcenko die Position von Topstürmer Victor Obinna (Muskelfaserriss) ein. "In beiden Spielen müssen wir klar im Kopf sein und genau so eine Einstellung wie in den letzten Wochen an den Tag legen", hatte Gruev gefordert.

Doch schon nach zehn Minuten mussten die "Zebras" den ersten Rückschlag verkraften. Nach einem Durcheinander im eigenen Sechzehner entschied der Unparteiische Sascha Stegemann auf Elfmeter für die Kickers. MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu hatte Peter Kurzweg beim Klärungsversuch am Kopf getroffen. Lenz ahnte zwar die richtige Ecke, konnte das 1:0 durch Richard Weil aber nicht verhindern. In der Folge entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel mit Vorteilen für die Gastgeber. Immer wieder brachte der Drittligist die Gäste in Schwierigkeiten. Großes Glück hatte die MSV-Defensive, als Rico Benatelli den Ball aus kurzer Distanz nicht richtig traf und am Tor vorbei köpfte. Erst kurz vor der Pause erarbeitete sich Duisburg mehr Ballbesitz und Chancen. Zunächst scheiterte Kevin Wolze aus 17 Metern am linken Pfosten (40.), dann schoss Iljutcenko knapp am Tor vorbei.

Nach dem Seitenwechsel tasteten sich beide Teams zunächst ab. Vom MSV, der ab der 53. Minute ohne den gelb-rot gefährdeten Onuegbu weitermachte, kam im Spiel nach vorne nicht viel. Im Gegenteil. Würzburg hätte in Person von Marco Haller schon früh für die Entscheidung sorgen können (65.). Besser machte es schließlich der ebenfalls eingewechselte Daniel Nagy. Mit dem Tor zum 2:0 verwandelte er das Würzburger Stadion endgültig in einen Hexenkessel.

Für Duisburg gilt allein das Prinzip Hoffnung.

(sb)
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