Olympia-Bewerber Hamburg setzt auf Seeler — Berlin auf 100.000 Unterschriften

Hamburg schickt "Uns Uwe" Seeler ins Rennen, Berlin setzt auf spektakuläre Bilder vom Brandenburger Tor: Vier Wochen vor Bekanntgabe der Entscheidung ist das Olympia-Rennen zwischen Hamburg und Berlin auf die Zielgerade eingebogen.

 Die Maskottchen der Berliner Profivereine werben für Olympia in der Hauptstadt.

Die Maskottchen der Berliner Profivereine werben für Olympia in der Hauptstadt.

Foto: dpa, gam sab

Fußball-Idol Uwe Seeler (78) träumt von Olympia in seiner Heimatstadt. "Ich wäre begeistert und würde mich riesig freuen", sagte Seeler dem SID am Rande eines Pressetermins der Hamburger Sparkasse: "Auch für die Olympia-Teilnehmer wäre das erstklassig. Sie würden sich hier wohlfühlen." Hamburg bereite sich "besonders gut vor", die Spiele in der Hansestadt hätten eine Nachhaltigkeit.

Alles spreche im Bewerber-Wettstreit mit Berlin für Hamburg. "Ich bin weltweit gereist, und es gibt wunderschöne Städte, aber nach wie vor bleibt Hamburg für mich die schönste Stadt der Welt, und das wird den Olympioniken sicherlich auch dargeboten", sagte Hamburgs Ehrenbürger Seeler und hob die kurzen Wege hervor: "Ich bin fest davon überzeugt, so wie man das vorbereitet, dass das dann tolle Olympische Spiele werden, an die sich die Sportler lange erinnern werden."

In Berlin setzt man derweil auf tolle Bilder vom Brandenburger Tor. Vertreter des Berliner Sports übergaben dort 100.000 Unterschriften von Olympia-Befürwortern an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Zudem bildeten 600 Kinder vor Deutschlands berühmtestem Wahrzeichen mit bunten Pappen die Olympischen Ringe nach. Zusammengehalten wurden die Ringe von 200 Unterschriftenplakaten, die als "lebendiges Olympisches Band" präsentiert wurden.

"Das ist eine großartige Initiative", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller: "100.000 Unterschriften sind das Votum, auf das alle lange gewartet haben. Es zeigt, Berlin ist begeistert und will die Spiele ausrichten."

Derweil erklärte der DOSB den Fahrplan bis zur Entscheidungsfindung. Demnach gibt das Präsidium des DOSB am 16. März in Frankfurt/Main seine Empfehlung für den deutschen Kandidaten zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 oder 2028 bekannt. Die Empfehlung gilt als Entscheidung.

Am 21. März kommt es im Rahmen der außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB in der Frankfurter Paulskirche (11 bis 14 Uhr) zur Bekanntgabe der Entscheidung über die deutsche Bewerberstadt. Es ist davon auszugehen, dass die Versammlung dem Präsidiumsvorschlag folgt.

Nach Bekanntgabe des Kandidaten kommt es wahrscheinlich im September 2015 zur Bürgerbefragung, die die Kandidatur bei negativem Ergebnis kippen könnte. Bewerber müssen noch im September 2015 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine Absichtserklärung hinterlegen.

Im Sommer 2017 entscheidet das IOC, welche Stadt den Zuschlag erhält. Ihre Kandidatur angekündigt haben bisher Boston und Rom. Als weitere Bewerber werden Paris, Durban/Südafrika, Istanbul, Doha/Katar und Baku/Aserbaidschan gehandelt.

(sid)
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