Fotos Das große Olympia-ABC
Die Spiele waren voller erstaunlicher Ereignisse und Sportler. Die wichtigsten haben wir in einem Nachschlagewerk zusammengetragen.
Achter, deutscher: Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes, wurde früher ehrfürchtig mal "Das Boot" genannt. Heißt nun sogar "Das Gold-Boot". Ist seit unglaublichen 36 Rennen ungeschlagen. Würde niemals zurückrudern.
Basketball: Einmal mehr die Domäne des US-Dreamteams, das 29 Dreier in einem Spiel warf. Basketball-Domäne, die durch nichts und niemanden zu stoppen ist, außer vielleicht von Georg Grozer.
Centimeter (engl., dt. Übersetzung: Zentimeter): Buhmann-Einheit der Spiele. Kugelstoßer David Storl fehlten vier zu Gold, Britta Steffen vom DSV fehlten 2839472 bis zum Anschlag, um sich als Titelverteidigerin rechtzeitig für den Endlauf über 100 Meter Freistil zu qualifizieren.
DSV; Deutscher Schwimm-Verband, bester Schwimmverband Deutschlands. Bestes Training der Welt. Der D. ist sowas von am besten, dass die Athleten ihren Saisonhöhepunkt auf die Deutschen Meisterschaften im Mai verlegten, weil es nichts Größeres gibt, als einmal Deutscher Meister zu werden. Resultat: Alle schwammen dort viel schneller als in London.
EU; Europäische Union: Souveräner Sieger des Medaillenspiegels. Meldete sich trotz der Euro-Krise mit super Wettkämpfen zurück im Weltgroßmacht-Geschehen.
Flamme, Olympische: Brennt seit Jahrzehnten ohne Pause, sogar als es während der Spiele umziehen musste. Wird für immer weiterbrennen und niemals von jemandem gelöscht werden können, außer vielleicht von Georg Grozer.
Grozer, Georg: Auch Hammer-Schorsch genannt, ist Sohn von Georg Grozer senior (auch Magic-Schorsch genannt). Eine der Entdeckungen dieser Spiele. Servierte sämtlichen Volleyball-Nationen mit über 130 km/h die Bälle um die Ohren. Hätte wohl auch das US-Dream-Team im Basketball geschlagen. Wird vom DOSB für die Spiele in Rio 2016 in folgenden Disziplinen nominiert: Boxen, Handball, Volleyball, Tennis, Tischtennis, (Speer-, Diskus-, Kugel-)Werfen, 100 Meter Schmetter-ling.
Harting, Robert: Diskuswerfer, holte das erste Leichtathletik-Gold für Deutschland seit zwölf Jahren. Riss dann erst sein Trikot in Stücke, meisterte auf der Ehrenrunde mehr Hürden als Hürden-Weltmeister Liu Xiang und ließ sich schließlich ausrauben und musste mangels Akkreditierung fürs Olympische Dorf in einer S-Bahn schlafen – wie früher in Berlin.
IOC: Internationales Olympisches Komitee: Erster Gegner der Degen-Fechterin Imke Duplitzer, die vor den Spielen den IOC beschuldigte, Olympia kommerziell und emotional zu inszenieren beziehungsweise "Sissi auf Sport zu fönen". Laut Duplitzer lügt das IOC. IOC-Chef Rogge lobte "ausgezeichnete Spiele". Zumindest da hat der IOC nicht gelogen.
Jamaika: Der Name des Inselstaats in der Karibik heißt übersetzt Holz- und Wasserland, was komisch ist, weil J. weder in Wasserwettbewerben (Schwimmen ohne Boot) noch in Holzwettbewerben (Tischtennis, Springreiten, Schwimmen mit Boot) erfolgreich ist. Ist aber dafür bestes Sprintland der Welt, das ein ganz einfaches Erfolgsgeheimnis hat: Süßkartoffeln.
Kohlschreiber, Philipp: Tennisspieler mit Dollarschwäche. Teil des Olympia-Lexikons, obwohl er wahrscheinlich gar keinen Bock darauf hatte. Würde lieber im $$$$$-Lexikon stehen. Oder Deutscher Meister beim DSV werden, vielleicht auch im Doppel mit Florian Mayer – wenn es in den Turnierplan passt und die Gage stimmt.
London: mit etwa 14 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Stadt der EU. Austragungsort der Olympischen Spiele, wo jeder Sportler seinen Saisonhöhepunkt haben sollte, notfalls mit wissenschaftlich gestütztem Training, an der Seite von Georg Grozer oder mit jamaikanischen Süßkartoffeln.
Medaillen: Objekt der Begierde bei Olympischen Spielen. Wer sie eintauscht, erhält 566 Euro für die goldene, 277 Euro für die silberne und nur 2,11 Euro für die Bronzemedaille. Deutschland hat also bis Freitagnachmittag genau 10392,21 Euro verdient, woraufhin das Bundesinnenministerium das Fazit Nein verkündete.
Nein; nicht: Lieblingswörter der deutschen (DSV-)Schwimmer, Schützen, Springreiter und Teamsportler (schon während der Olympiade bei den Qualifikationswettbewerben). Beispiele: "Nein, es hat nicht gereicht."; "Ich verstehe das nicht."; "Neeeiiiiiiiiin."
Olympiade: Als O. wird der Zeitraum zwischen Olympischen Spielen bezeichnet, nicht Olympia selbst. Beginnt jeweils in dem Jahr, in dem die Spiele abgehalten werden. Eselsbrücke: Die Olympiade ist etwas für Philipp Kohlschreiber, Olympia nicht.
Phelps, Michael: Bester Olympionike aller Zeiten. Holte 18x Gold und hört jetzt auf mit dem Schwimmen, um sein Leben zu genießen und um zu verdrängen, dass ihm das Größte fehlt: ein Titel bei den Deutschen Meisterschaften des DSV.
Queen Elizabeth II: Erster Star der Spiele. Flog während der Eröffnungsfeier mit James Bond ins Olympiastadion ein. Laune danach war eher medium, vielleicht weil Q. die Olympische Flamme nicht entzünden durfte. Ihre Nachkommen hingegen waren große Olympia-Fans.
Russell, Mark: Pechvogel der Spiele. Durfte keine Schlafmittel nehmen, weil ihm der australische Verband das verboten hatte. Wollte dann seine Frau auf dem Zimmer haben. Durfte er auch nicht. Wurde 1996 in Atlanta, als er noch beides durfte, Olympiasieger im Schießen. Landete in London auf Platz 20.
Süßkartoffeln, jamaikanische: Im Ofen bei 180 Grad eine Stunde backen, bis sie weich sind. Halbieren und aushöhlen. S. danach auf ein Backblech legen, mit Zucker bestreuen und einige Minuten gratinieren. Danach ab auf die Rennbahn Jamaika spielen und 100 Meter laufen (Männer bitte in 9,63 Sekunden, Frauen in 10,75 Sekunden). Nebenwirkungen: Komisches Getue und Muskeln.
United Kingdom (dt. Vereinigtes Königreich, Großbritannien, neu-britisch: Team GB): Rastete in London komplett aus. Jubelte bei der Eröffnungsfeier über den Fallschirmsprung von Queen Elizabeth II, sang im Bahnrad-Velodrom mit Paul McCartney "Hey Jude" und war in Wimbledon so begeistert von Andy Murray, dass es den „Big Ben“ nun in "Big Andy" umtaufen wird. Top-Gastgeber.
Ver-reck-en: ehemals umgangssprachliches Synonym für "sterben" oder "Saisonhöhepunkt auf die Deutschen Schwimmmeisterschaften des DSV verlegen". Steht nun für den verunglückten Olympia-Auftritt vom Turner Fabian Hambüchen am Reck im Team-Wettkampf (siehe auch: Nein). Später "ver-bock-te" Kollege Phillip Boy seinen Auftritt. Lichtblick: Marcel Nguyen gelang es, zweimal Silber zu er-ring-en. Und auch Hambüchen er-reck-te sich im Einzel noch sein Silber.
Wunderhengst "Totilas": (Hengst-)Gesicht der deutschen Reitkrise. Galt als deutscher Fahnenträger, musste dann absagen, weil sein Reiter erkrankte. Dann erkrankten fast alle anderen Pferde. Resultat: Als die Vielseitigkeitsreiter gerade mit dem Zurückreiten anfingen, war es auch schon vorbei. Siehe auch: Nein.
XXX: Römische Zahl, die 30 bedeutet. In London fanden die XXX. Olympischen Spiele statt. XXX ist nicht zu verwechseln mit $$$. Eselsbrücke: Sonst hätte Philipp Kohlschreiber ja mitgemacht.
Ye Shiwen: Gesicht der chinesischen Olympia-Auswahl, die fast die EU im Medaillenspiegel schlug. Wurde im Kindergarten wegen großer Hände als Schwimmstar entdeckt und sofort ins Schwimmbad geschickt. Wäre sie nicht Ye, sondern Georg Grozer, wäre sie als Box-, Hand-, Volleyball, Tennis- und Wurfstar entdeckt worden und für die Volksrepublik ums Verrecken alles auf einmal geworden.
Zurückreiten: Reitkommentator-Legende Carsten Sostmeyer feierte das Doppel-Gold der deutschen Vielseitigkeits-Equipe mit abgewandelter Hitler-Rhetorik: „Seit 2008 wird zurückgeritten“. Ruderte danach schnell zurück.