Heavy Metal statt Playboy Jasmin Schornberg ist kein Pin-up-Girl

London · Goldhoffnung Jasmin Schornberg ist eine hübsche Frau, ein Werbegesicht. Im Playboy will sie sich jedoch nicht sehen.

Jasmin Schornberg - Deutschlands schönste Kanutin
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Foto: Vitesse/Jens Palfi

Blonde Haare, blaue Augen und ein Lächeln, das Männerherzen höher schlagen lässt: Jasmin Schornberg ist die wohl zarteste Versuchung, seit es Kanuslalom gibt. Eine Anfrage des Playboy hat sie kurz vor den Spielen allerdings abgelehnt. "Das ist nicht meine Welt", sagte Schornberg dem SID.

Die deutsche Goldhoffnung im Kajak-Einer steht eher auf Heavy Metal und auf bunte Badeanzüge. Krachende Gitarrenriffs werden sie auch auf Zack bringen, bevor sie sich am Donnerstag (ab 13.30 Uhr Ortszeit/14.30 MESZ) in das wilde Wasser von Lee Valley stürzt. Nach Silber durch Canadier-Pilot Sideris Tasiadis am Dienstag und der Bronzemedaille von Kajak-Fahrer Hannes Aigner am Mittwoch will Schornberg das dritte deutsche Edelmetall holen.

Die zweimalige Weltmeisterin schottet sich vor ihrem Rennen bewusst ab. Selbst Mama Heidi, Papa Ulli, Tante Uschi und Freundin Rita, die ihr schon bei den Vorläufen von der Tribüne aus die Daumen gedrückt hatten, haben kurz vor dem Start nichts mehr zu melden. Stattdessen gibt es Hardrock auf die Ohren. "Am liebsten höre ich Metallica oder Korn. Das motiviert und bringt mich in eine aggressive Kampfstimmung", sagt Schornberg.

Die 26 Jahre alte Augsburgerin ist so etwas wie das Aushängeschild der deutschen Slalom-Kanuten. Sie hat eine Homepage, ist das Werbegesicht eines großen deutschen Versicherers und beschäftigt als einzige aus dem fünfköpfigen deutschen Team einen eigenen Manager. Der hatte ihr nach dem WM-Erfolg 2009 auch das Shooting bei der FHM arrangiert, in der sie sich im Bikini ablichten ließ.

Warum sie kurz vor den Spielen jetzt das Angebot des Playboy ausschlug? "Die wollen halt noch ein bisschen mehr sehen. Aber so etwas gibts bei mir nicht", sagt Schornberg. Selbst bei einem möglichen Olympiasieg bleibt das Höschen an, "ganz sicher".

Aus dem, was sie bei ihren waghalsigen Ritten durch die Fluten des White Water Centres darunter trägt, macht sie keinen Hehl. Ein Werbevertrag mit einem Bademoden-Hersteller macht's möglich. "Eine Kombination aus Pink und Blau hat sich bei den Europameisterschaften bewährt", verrät Schornberg: "Aber auch ein bunter Bikini ist noch im Rennen." Die Entscheidung fällt erst kurz vor dem Start.

Dass sie bei ihrem olympischen Debüt das Zeug für eine vordere Platzierung hat, steht außer Frage. "Sie hat es drauf, muss es nur abrufen", sagt Chef-Bundestrainer Michael Trummer: "Wenn sie am Donnerstag einen raushaut, kann sie auf jeden Fall eine Medaille holen."

Die letzte Vorbereitung fand vor der Videokonsole statt. Bei Mario Kart mit ihrem Trainer zog sie allerdings den Kürzeren.

(sid)
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