28:25-Sieg gegen Slowenien Deutsche Handballer erreichen das Viertelfinale

Rio de Janeiro · Der überragende Andreas Wolff zeigte die Siegerfaust, Dagur Sigurdsson klatschte seinen Bad Boys zufrieden Beifall: Die deutschen Handballer sind in die Erfolgsspur zurückgekehrt und haben mit dem dritten Sieg im vierten Spiel den Einzug ins olympische Viertelfinale sicher.

 Jubel bei den deutschen Handballern.

Jubel bei den deutschen Handballern.

Foto: dpa, nic

Die Europameister besiegten Slowenien mit 28:25 (11:12) und schürten vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit die Hoffnungen auf weitere große Würfe in Rio. Bundestrainer Sigurdsson registrierte die eindrucksvolle Antwort auf das 30:33 gegen Gastgeber Brasilien mit Genugtuung. "Das war deutlich besser. Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Die Mannschaft hat nach der Niederlage eine Reaktion gezeigt", sagte der Isländer.

Zum Matchwinner avancierte Keeper Wolff. Der Kieler, der bei der Niederlage gegen Brasilien nur kurz auf der Platte gestanden hatte, brachte sein Team vor allem im zweiten Abschnitt mit zahlreichen Paraden auf Siegkurs und erzielte zudem zwei Tore - seine Turniertreffer Nummer drei und vier.

"Diese Leistung hat er gebraucht. Jetzt haben wir das Gefühl, dass er im Turnier drin ist. Die Pause gegen Brasilien hat ihm gut getan", sagte Teamchef Bob Hanning. Auch die Spieler waren erleichtert. "Wir haben uns in der Abwehr gesteigert. Das war ein Fortschritt. Ich bin zuversichtlich für den weiteren Turnierverlauf. Wir holen uns unser Gefühl über die Abwehr", meinte Steffen Weinhold.

Bester deutscher Werfer war Kapitän Uwe Gensheimer mit sechs Toren, Tobias Reichmann und Paul Drux trafen je fünfmal. Die DHB-Auswahl profitierte anschließend vom brasilianischen Remis (27:27) gegen Ägypten, durch das der vorzeitige Einzug in die Runde der letzten Acht feststand.

Anfangs zäh, lange Zeit hart umkämpft - am Ende aber auch dank einer starken zweiten Halbzeit erfolgreich: Die DHB-Auswahl zeigte trotz einiger Startprobleme eine beherzte Vorstellung. Vor allem die starke Defensive ließ zeitweise Erinnerungen an die erfolgreiche EM aufkommen.

Deutschland, das nach Siegen gegen Schweden und Polen (jeweils 32:29) gegen Brasilien 30:33 verloren hatte, trifft im letzten Spiel der Gruppe B am Montag (11.30 Uhr OZ/16.30 Uhr MESZ) auf Ägypten. Dann winkt der Gruppensieg. Finn Lemke ließ keine Zweifel, dass dies das Ziel ist. Gegen Ägypten heiße die Marschroute "Sieg, Sieg, Sieg".

Die erhoffte Reaktion gegen Slowenien ließ zunächst allerdings auf sich warten. Das deutsche Team fand nur schwer ins Spiel, lag schnell mit 0:3 zurück und brauchte sieben Minuten für sein erstes Tor. Als Drux wenig später zum 5:5 ausglich (17.), schien sich das Blatt zu wenden. Doch Slowenien blieb mit dem Selbstvertrauen der drei Siege zum Auftakt am Drücker und ließ die Deutschen im ersten Abschnitt nicht ein Mal in Führung gehen.

Im zweiten steigerte sich das deutsche Team deutlich. Angespornt von den spektakulären Paraden Wolffs ging die Sigurdsson-Sieben sechs Minuten nach der Pause durch Reichmann erstmals in Führung und baute diesen Vorsprung kontinuierlich aus. Wolff höchstpersönlich traf wenig später erneut quer über das Spielfeld zum 19:15 - schon sein vierter Treffer im Turnierverlauf.

(ems/sid)
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