Olympia-Viertelfinale DFB-Bubis brennen auf Revanche gegen Portugal

Brasília · Die Medaille rückt immer näher, doch erst müssen die deutschen Fußballer im Viertelfinale den "dicken Brocken" Portugal aus dem Weg räumen. Das 0:5 bei der EM 2015 ist Motivation genug.

Olympia 2016: Deutschland schlägt Fidschi zweistellig
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Deutsche Fußballer siegen zweistellig gegen Fidschi

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Lars Bender erwartet einen "ganz dicken Brocken", Horst Hrubesch hofft auf die "Revanche" für eine Schmach, Nils Petersen liebäugelt schon mit einer Medaille: Auf die deutschen Fußballer wartet am Samstag im Viertelfinale der Olympischen Spiele eine Art Reifeprüfung. "Entweder nehmen die uns zur Brust - oder wir sie. Ganz einfach", sagt DFB-Trainer Hrubesch vor dem Duell mit Portugal in Brasilia (13.00 OZ/18.00 MESZ/ZDF).

Nicht nur Hrubesch hat dabei noch jenen 27. Juni 2015 im tschechischen Olmütz vor Augen, als sein Team im Halbfinale der U21-EM gegen Portugal mit 0:5 unterging. Die höchste Niederlage einer deutschen U21 in 335 Spielen sei ein Jahr später eine zusätzliche Motivation, sagt der der 65-Jährige: "Das ist automatisch so. Alle haben gesagt, dass es eine Revanche wird."

Gnabry: "Deutschland ist Favorit"

Neben Hrubesch und seinem Kollegen Rui Jorge waren immerhin elf Spieler in Tschechien dabei: Matthias Ginter, Serge Gnabry, Timo Horn und Max Meyer auf deutscher Seite, sogar sieben Akteure bei den Portugiesen. Für Arsenal-Profi Gnabry, mit fünf Toren in drei Spielen bislang der Torgarant im DFB-Team, lautet das Motto am Samstag dennoch: "Neues Jahr, neue Mannschaft. Deutschland ist Favorit."

Hrubesch sieht das ähnlich, zumindest eine erneut Schmach schloss er vor dem Wiedersehen aus. "Wir wissen ja noch, wie es damals zustande gekommen ist. Und wir werden das sicherlich nicht zweimal machen", sagte der 65-Jährige. Das 0:5 habe ihn zwar geärgert, "aber an mir genagt hat das nicht. So wie das Spiel gelaufen ist, musste man das akzeptieren. Das muss erledigt sein, da muss man hart bleiben."

Gewarnt sein dürfte das DFB-Team dennoch, holte Portugal doch mit sieben Punkten ungefährdet den Gruppensieg und bezwang unter anderem den zweimaligen Olympiasieger Argentinien mit 2:0. Auffälligster Spieler war Offensivakteur Goncalo Paciencia, der wie sonst nur Gnabry in allen drei Gruppenspielen traf.

"Wir müssen unser Maximum erreichen, dann können wir es schaffen. Es wird aber ein ganz dicker Brocken und sicher ein schweres Spiel", sagt Lars Bender. Nils Petersen, fünffacher Torschütze gegen Fidschi (10:0), träumt dennoch vom Weiterkommen. "Es sind nur noch acht Mannschaften im Turnier. Jetzt wollen wir natürlich auch eine Medaille", sagt der 27-Jährige vom SC Freiburg, der möglicherweise wieder für Davie Selke (RB Leipzig) Platz machen muss.

Sollte Deutschland gewinnen, geht es im Halbfinale in Sao Paulo gegen Nigeria oder Dänemark - beides keine leichten, aber dennoch machbare Aufgaben. Das ganz große Ziel bleibt nach der bisherigen Brasilien-Rundreise über Salvador, Belo Horizonte und Brasilia aber das Olympische Dorf in Rio de Janeiro. "Da wollen wir unbedingt hin", sagt Hrubesch. Um dort einziehen zu können gibt es aber nur eine Möglichkeit: den Einzug ins Finale.

(ems/sid)
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