4:4 gegen Argentinien Hockey-Männer bleiben dank Last-Minute-Treffer ungeschlagen

Rio de Janeiro · Der Siegeszug der deutschen Hockey-Männer bei den Olympischen in Rio de Janeiro ist gestoppt - sie bleiben dank eines Treffers von Mathias Müller 8,9 Sekunden vor Schluss gegen Argentinien aber ungeschlagen.

Olympia 2016: Hockey-Männer bleiben dank Last-Minute-Treffer ungeschlagen
Foto: afp

Trainer Valentin Altenburg riss nach dem Last-Minute-Ausgleich jubelnd die Arme in die Höhe, seine Spieler bildeten eine Jubeltraube. Der Siegeszug der deutschen Hockey-Männer in Rio ist nach einem packenden 4:4 (3:2) gegen Argentinien gestoppt - sie gehen dank eines Treffers von Mathias Müller 8,9 Sekunden vor Schluss aber ungeschlagen in das Duell am Freitag (18.30 Uhr MESZ) gegen den Erzivalen Niederlande.

Die deutsche Mannschaft ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert, muss gegen Oranje aber gewinnen, will sie auf dem Weg zum Gold-Hattrick als Gruppensieger in die K.o.-Runde. "Das klare Ziel ist es, gegen Holland zu gewinnen", sagte Altenburg, der das Unentschieden gegen starke Argentinier mit gemischten Gefühlen sah. "Ich finde den Kampf und unser Finish super", sagte er, betonte aber auch: "Vier Gegentore sind aber zu viel."

In einer umkämpften und am Ende packenden Partie mit vielen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen staubte Müller nach einer Strafecke am linken Pfosten stehend zum verdienten Ausgleich ab. Timm Herzbruch (15.), Christopher Wesley (24.) und Mats Grambusch (28.) hatten das Spiel nach einem frühen Rückstand durch Lucas Vila (4.) zuvor zum 3:1 gedreht, die starken Argentinier durch Pedro Ibarra (29.), Gonzalo Peillat (47.) und Matias Rey (57.) zurückgeschlagen.

"Wir können mit dem Unentschieden und auch dem Spiel phasenweise zufrieden sein", sagte Altenburg. Zuvor hatte seine Mannschaft gegen Kanada (6:2), Indien (2:1) und Irland (3:2) gewonnen. "Wir sind bis zum Ende da, wir glauben an uns", sagte Florian Fuchs und betonte: "Wir wollen den Gruppensieg holen und nichts liegen lassen. Ich bin mir sicher, dass dann eine andere deutsche Mannschaft auf dem Platz stehen wird." Beim Sieg gegen Indien hatte die deutsche Mannschaft 4,9 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer erzielt.

Das Team um Kapitän Moritz Fürste startete wackelig in die von schwachen Schiedsrichtern beeinflusste Partie gegen die Nummer sieben der Welt. "Ich habe mich darauf konzentriert, die Jungs auf dem Feld zu halten, das war gar nicht so einfach", sagte Altenburg zu den Unparteiischen, mit denen Fürste nach dem Pausenpfiff in der Halbzeitpause diskutierte. Dreimal wurden die Referees per Videobeweis korrigiert.

Schon nach dem Sieg gegen Außenseiter Irland hatte der ehrgeizige Altenburg Kritik an seiner Mannschaft geübt. Zu "ungeduldig" und defensiv teilweise "naiv" wäre der Auftritt gewesen. Eine deutliche Steigerung müsse her. Das Spiel bestätigte den 35-Jährigen in seiner Analyse.

Am Donnerstag (17.00 Uhr OZ/22.00 Uhr MESZ) waren auch die deutschen Frauen noch gefordert, die ebenfalls schon ihr Viertelfinal-Ticket gelöst haben. "Wir entfalten in jedem Spiel Leistung und wollen das auch gegen Spanien zeigen", sagte Bundestrainer Jamilon Mülders vor dem Spiel gegen die noch punktlosen Südeuropäer. Zum Abschluss trifft das Damen-Team dann am Samstag ebenfalls auf die Niederlande.

(sid)
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