Olympiasiegerin Bartusiak beendet Karriere in der Nationalmannschaft

Frankfurt/Main · Olympiasiegerin Saskia Bartusiak hat ihre Karriere in der Frauenfußball-Nationalmannschaft beendet. Der Entschluss dazu fiel lange vor der magischen Nacht von Rio.

 Saskia Bartusiak (l.) mit ihrer Goldmedaille.

Saskia Bartusiak (l.) mit ihrer Goldmedaille.

Foto: dpa, nic

Als Saskia Bartusiak in Rio de Janeiro mit der Goldmedaille im Gepäck in den Flieger stieg, war ihr Abschied von der großen Bühne der Nationalmannschaft längst beschlossen. "Der Entschluss ist über die vergangenen Monate in mir gereift", sagte die 33-Jährige drei Tage nach dem Olympiasieg der deutschen Fußballerinnen in Brasilien. Die Spielführerin tritt als eine der erfolgreichsten DFB-Spielerinnen überhaupt zurück.

"Mit der Goldmedaille meine Laufbahn in der Nationalmannschaft zu beenden, im legendären Maracana-Stadion mein letztes Spiel im Trikot der Nationalmannschaft bestritten zu haben, ist natürlich ein perfekter Schlusspunkt", sagte Bartusiak, die nach dem 2:1 im Finale gegen Schweden am vergangenen Freitag zusammen mit ein paar weiteren, auf eigene Faust verbliebenen Spielerinnen das Olympia-Wochenende an der Copacabana genossen hatte.

Im Nationaltrikot holte die Frankfurterin, die ihre Vereinskarriere beim 1. FFC in ihrer Heimatstadt fortsetzen wird (Vertrag bis 2017), das Titel-Triple. Vor dem Olympiasieg wurde sie 2007 Welt- sowie 2009 und 2013 Europameisterin - das gelang nur vier anderen deutschen Nationalspielerinnen.

"Ich denke, das ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für mich, und ich blicke mit Stolz und Freude auf meine Karriere zurück", sagte Bartusiak, die mit Frankfurt unter anderem 2015 die Champions League gewonnen, aber auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte: "Es war eine unglaublich schöne Zeit in der Nationalmannschaft, es hat mir immer sehr viel bedeutet, Teil dieses wunderbaren Teams zu sein."

Die nach den Sommerspielen zurückgetretene Bundestrainerin Silvia Neid und die neue Chefin der Nationalmannschaft, Steffi Jones, wurden schon vor dem Start der Olympischen Spiele informiert. "Es war klar, dass das mein letztes Turnier werden sollte", sagte Bartusiak.

"Ein Typ, der nie aufgibt"

Neid äußerte: "Saskia war für mich immer eine sehr wichtige Spielerin, zuverlässig, total diszipliniert, eine Führungspersönlichkeit und Kämpfernatur. Wie sie nach ihrer schweren Verletzung wieder zurückgekommen ist, war schon sehr beeindruckend. Sie ist ein Typ, der nie aufgibt."

Bartusiak spielte seit 2007 im DFB-Trikot und absolvierte insgesamt 101 Länderspiele. Die Rolle als Spielführerin übernahm sie nach der WM 2015 von Torhüterin Nadine Angerer. "Ich habe viele tolle Menschen in meiner fast zehnjährigen Nationalmannschaftskarriere kennen- und schätzengelernt", sagte die Olympiasiegerin: "Viele von ihnen sind mir sehr ans Herz gewachsen, was mir einfach wieder zeigt, welch tollen Teamgeist wir in unserer Mannschaft aufgebaut haben."

Wer Bartusiaks Nachfolgerin als Anführerin des DFB-Teams auf dem Rasen werden wird, ist noch offen. Jones übernimmt am Mittwoch offiziell als Bundestrainerin, in Frankfurt wird sie ihr sportliches Konzept vorstellen.

(sid)
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