Armin Laschet "Wir in NRW können Olympische Spiele"

Düsseldorf · Für CDU-Fraktionschef Armin Laschet ist die Idee einer Olympia-Bewerbung "eine Vision über den Tag hinaus". Ob eine Kandidatur realistisch ist, entscheidet sich erst im September kommenden Jahres.

Reaktionen zu Olympia in NRW
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Foto: dpa, nic

Die Olympischen Spiele der Neuzeit sind vor allem eines gewesen: teuer. Und sie sind immer teurer geworden. Der Gigantismus gipfelte in Peking in einem Schwimmstadion für eine Milliarde Euro. Ausgaben, die nach Einschätzung von Michael Mronz hierzulande nicht zu vertreten wären.

Und deshalb wirbt der Sportvermarkter für seine Vision von Sommerspielen in Nordrhein-Westfalen, die für eine neue Epoche stehen könnten. "In NRW", rechnet der 49-Jährige vor, "gibt es schließlich schon 70 Prozent der Sportstätten. Wir können hier Spiele realisieren, die nicht den Anspruch haben, gigantisch zu sein." Gestern hat er seine Ideen der CDU-Fraktion im Landtag vorgestellt.

Mehr als zwei Drittel der NRW-Bürger wünschen sich Spiele an Rhein und Ruhr - das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Mentefactum im Auftrag unserer Redaktion. In Hamburg, das sich um die Sommerspiele 2024 bemühen wollte, waren die Umfragewerte zunächst auch sehr gut, stürzten dann allerdings immer weiter ab. Der Bürgerentscheid endete mit einem ablehnenden Votum. "Hamburg hat einfach auch viel Pech gehabt", sagt CDU-Fraktionschef Armin Laschet. "Wir können nur versuchen, das Verfahren so transparent wie möglich zu machen. Ich bin aber davon überzeugt, wir in NRW können so etwas." Die Idee einer Olympia-Bewerbung sei "eine Vision über den Tag hinaus" und würde zu einem großen Schub für die Infrastruktur in NRW führen.

Ob eine Kandidatur für 2028 überhaupt realistisch ist, entscheidet sich im September kommenden Jahres. Dann vergibt das Internationale Olympische Komitee die Spiele für 2024 - sollte ein europäischer Kandidat den Zuschlag bekommen, würde Europa frühestens 2032 als Austragungsort in Betracht kommen. Mronz will in den kommenden Monaten Vorurteile abbauen. Laschet betonte, für einen Machbarkeitsplan dürften auf keinen Fall schon jetzt Steuergelder eingesetzt werden. Mronz wird nach eigenen Angaben "aus der Mitte der Gesellschaft" bei seinem Projekt unterstützt. Morgen wird im Landtag über das Projekt debattiert. Der DOSB will die weitere Entwicklung abwarten.

(gic)
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