Doping-Whistleblowerin Stepanowa: das IOC lügt

Doping-Whistleblowerin Julia Stepanowa hat nach ihrem Ausschluss von den Olympischen Spielen (5. bis 21. August) das IOC der Lüge bezichtigt.

Russland bei Olympia 2016 in Rio: Die Pressestimmen zur IOC-Entscheidung
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Die Pressestimmen zur IOC-Entscheidung

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Foto: dpa, gh Dok5 nic

"Vor unseren Enthüllungen hat mich das IOC gefragt ob ich einverstanden wäre unter russischer Flagge an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Ich habe gesagt: 'Ja, ich wäre sehr glücklich darüber'. Und nach meinen Veröffentlichungen hieß es dann, dass ich nicht für Russland starten wollen würde", sagte die Russin in einem Interview mit Sky Sport News HD: "Das stimmt nicht."

Stattdessen hätten die russischen Leichtathleten "nicht mit mir in einer Mannschaft antreten" wollen", sagte Stepanowa, die mit ihrem Mann Witali den Dopingskandal in ihrer Heimat ins Rollen gebracht hatte: "So ist es gewesen. Was das IOC jetzt verbreitet, ist, dass ich nicht für Russland auflaufen wollte."

Das IOC hatte Stepanowa die Teilnahme in Rio de Janeiro als "neutrale Athletin" untersagt. Zwar begrüßte die Ethikkommission Stepanowas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen. Stattdessen lud das IOC Stepanowa und ihren Ehemann Stepanow als Gäste nach Brasilien ein. "Wir haben die Einladung abgelehnt. Hätte Julia nicht die Wahrheit erzählt, wäre sie als Athletin dabei gewesen. Aber so ist alles anders gekommen", sagte Witali Stepanow: "Wenn das IOC über eine Null-Toleranz-Politik in puncto Doping spricht, ist es nicht mehr als ein Lippenbekenntnis für die Öffentlichkeit."

(sid)
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