"NADA unterfinanziert" Marathonläufer Gabius kritisiert deutschen Anti-Doping-Kampf

Berlin · Als "chronisch unterfinanziert" bezeichnete Marathonläufer Arne Gabius die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA). Mit ein paar Millionen Euro pro Jahr mehr könne man den Anti-Doping-Kampf stark machen, sagte er der Zeitung "Die Welt". Dazu fehle "offensichtlich auch der politische Wille."

Arne Gabius läuft deutschen Marathon-Rekord in Frankfurt
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Gabius läuft deutschen Marathon-Rekord in Frankfurt

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Foto: dpa, fve htf

Gabius hält das Kontrollsystem der Nationalen Anti-Doping Agentur für ineffizient. Achtmal sei er bisher in diesem Jahr kontrolliert worden. "Drei der Kontrollen waren in der Woche vor meinem Start beim Frankfurt-Marathon", sagte er. "Unmittelbar vor einem Wettkampf machen Kontrollen aber keinen Sinn, da das Training bereits absolviert ist." Gabius forderte, unabhängige Dopingkontrollen auf der ganzen Welt vorzunehmen, sowohl in Deutschland als auch in Kenia und Russland.

Zur Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, russische Athleten bei den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang unter neutraler Flagge und ohne russischen Hymne starten zu lassen, sagte Gabius: "Das IOC hat sich diesen Weg beim internationalen Leichtathletik-Verband abgeschaut. Sollte der russische Sport den McLaren Report nicht anerkennen, wird es wohl noch einige Jahre so weitergehen."

Die IAAF hatte den nationalen Verband RUSAF komplett von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ausgeschlossen. Lediglich die in den USA lebende Weitspringerin Darija Klischina durfte teilnehmen.

(dpa)
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