Olympia 2016 DOSB senkt Olympia-Normen in der Leichtathletik

Frankfurt/Main · Die Olympia-Normen für die deutschen Leichtathleten werden gesenkt. Der Deutsche Olympische Sportbund stimmte auf seiner Sitzung einem Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zu. Der DLV hatte nach dem Doping- und Korruptionsskandal um den Weltverband IAAF beantragt, 17 der 43 Einzelnormen für die Spiele in Rio zu senken.

Olympia 2016: Die deutschen Zielvorgaben für Rio
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Foto: afp, VANDERLEI ALMEIDA

Durch die gesenkten Anforderungen haben plötzlich vier weitere Marathon-Läufer das Olympia-Ticket sicher: Philipp Pflieger (Regensburg), Julian Flügel (Roth) sowie die Zwillinge Anna und Lisa Hahner (Gengenbach) dürfen mit ihren im vergangenen Jahr gelaufenen Zeiten nach Rio de Janeiro, wenn sie noch einen Leistungsnachweis im Halbmarathon erbringen. Bei den Frauen wurde die bisher geforderte Zeit von 2:28:30 auf 2:30:30 Stunden verändert, bei den Männern von 2:12:15 auf 2:14:00. Bisher hatte sich nur der Hamburger Arne Gabius qualifiziert, der im Oktober in Frankfurt in 2:08:33 Stunden deutschen Rekord über die 42,195 Kilometer gelaufen war.

DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen sagte: "Wir haben uns vor dem Hintergrund der skrupellosen Verfehlungen in der internationalen Leichtathletik in der Verpflichtung gesehen, einen Ausgleich der Interessen und der Chancen für unsere ehrlichen Athleten vorzunehmen." Und: "Das Zeichen an die Athleten ist, dass wir uns in einer besonderen Situation, in einer Ausnahmesituation befinden, die besondere Entscheidungen einfordert."

Deshalb müsse man den Norm-Maßstab, "nicht aber unseren Leistungsanspruch korrigieren". Kurschilgen: "Wir signalisieren den Athleten dass wir uns mit der Situation kritisch auseinandersetzen und den Mut haben, Entscheidungen zu korrigieren." Ein richtiges Signal an die sauberen Athleten wäre, wenn Russlands Leichtathleten nicht in Rio starten dürften: "Systemisches Doping ist für Russland in der Leichtathletik belegt, insofern sollte der Ausschluss erfolgen."

(RP)
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