Gold vor Dopingsünderin Jefimowa Lilly King rettet den Schwimm-Sport

Rio de Janeiro · US-Schwimmerin Lilly King hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Gold über die 100 m Brust gewonnen und damit einen Triumph der wegen ihrer Dopingvergangenheit heftig umstrittenen Russin Julia Jefimowa verhindert.

Olympia 2016: Julia Jefimowa weint nach verpasster Goldmedaille
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Dopingsünderin Jefimowa weint nach verpasster Goldmedaille

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Die 19 Jahre alte King schlug in 1:04,93 Minuten an und verwies die überführte Dopingsünderin Jefimowa, die ihren Start in Brasilien vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS erstritten hatte, um 57 Hundertstelsekunden auf Platz zwei. Bronze ging an Katie Meili aus den USA (1:05,69). Eine deutsche Schwimmerin war auf dieser Strecke nicht am Start.

"Es ist schön, dass wir eine andere Siegerin sehen als die, die wir alle nicht sehen wollten", sagte Bundestrainer Henning Lambertz in der ARD.

Jefimowa führte bis kurz vor dem Ziel, dann schnappte ihr der US-Teenager King unter dem Jubel der Zuschauer Gold noch vor der Nase weg. Die frühere Dopingsünderin hatte mit ihrer erfolgreichen Klage die Sanktionen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gegen das russische Team wegen des offenbar staatlich gelenkten Dopingsystems ad absurdum geführt. Die litauische London-Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Ruta Meilutyte landete nur auf Platz sieben.

Hosszu holt zweites Gold binnen zwei Tagen

Schwimmstar Katinka Hosszu gewann unterdessen ihre zweite Goldmedaille binnen zwei Tagen. Nach ihrem Erfolg über 400 m Lagen entschied die Ungarin auch die 100 m Rücken für sich. In 58,45 Sekunden verwies die fünfmalige Weltmeisterin die US-Amerikanerin Kathleen Baker um drei Zehntelsekunden auf Platz zwei. Gemeinsame Dritte in 58,76 Sekunden wurden die Kanadierin Kylie Masse und Fu Yuanhui aus China. Eine deutsche Schwimmerin war auf dieser Strecke nicht am Start.

Phelps als Zweitschnellster im Finale

Superstar Michael Phelps zog einen Tag nach seinem 19. Olympiasieg auf seiner Lieblingsstrecke über 200 m Schmetterling als Halbfinalzweiter in den Endlauf ein. Nur der Ungar Tamas Kenderesi war schneller. Am späten Sonntagabend hatte der Rekord-Olympiasieger mit der amerikanischen 4x100-m-Freistilstaffel sein erstes Gold in Rio gewonnen - die 23. olympische Medaille seiner Karriere. Sein Rivale Chad le Clos (Südafrika), der ihn in London vor vier Jahren knapp geschlagen hatte, war eine Sekunde langsamer.

Ryan Murphy sicherte sich die Goldmedaille über 100 m Rücken. Der Staffel-Weltmeister aus den USA siegte in 51,97 Sekunden vor dem Chinesen Xu Jiayu, der in 52,31 gestoppt wurde. Bronze ging in 52,40 Sekunden an Murphys Teamkollegen David Plummer. Ein deutscher Schwimmer war auch auf dieser Strecke nicht am Start.

Alexandra Wenk verpasste das Finale über 200 Meter Lagen. Die Münchnerin schlug in 2:12,13 Minuten an. Zwar verbesserte Wenk sich noch einmal im Vergleich zum Vorlauf, aber als Elfte war das Halbfinale Endstation. Als einziger deutscher Schwimmer hatte Paul Biedermann in Rio ein Finale erreicht.

(seeg/sid)
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