Olympische Spiele 2024 Hamburgs Olympia-Bewerbung von A bis Z
Beim Referendum in Hamburg entscheiden die Bürger bis zum 29. November, ob sich die Stadt weiter um Olympische Spiele 2024 bewerben soll. Beim parallelen Referendum in Kiel geht es um den Segelstandort. Aspekte der Planungen und der Sommerspiele - von A bis Z:
A wie Austragungsorte: Leichtathletikstadion, Schwimmhalle und Olympia-Halle sind auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook geplant, viele Wettkämpfe im Radius von 10 Kilometern. Weiter entfernt: Segeln in Kiel, Kanuslalom im sächsischen Markkleeberg.
B wie Bewerbungsgesellschaft: Sie erarbeitet alle Unterlagen für die Bewerbung beim IOC. Ihre Anteilseigner: Deutscher Olympischer Sportbund (51 Prozent), Hamburg (26), Bund (18), Land Schleswig-Holstein und Stadt Kiel (je 2), Handelskammer Hamburg (1).
C wie CCH: Das Kongresszentrum CCH soll mit der Messe Sportstätte werden - unter anderem für Handball, Badminton, Tischtennis, Judo, Gewichtheben sowie bei den Paralympics Sitzvolleyball und Goalball.
D wie Deutschland: "Hamburg bewirbt sich für Deutschland", unterstreicht DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
E wie Ergebnis: Das Ergebnis des Referendums wird am 29. November vorläufig sein. Es wird danach überprüft und vom Senat am 15. Dezember endgültig festgestellt.
F wie Finanzreport: Er fasst auf 114 Seiten zusammen, welche Kosten und Erlöse Hamburg aus Sommerspielen 2024 erwartet.
G wie Gewinner: Wer die Spiele 2024 austrägt, entscheidet das IOC im September 2017 in Lima. Neben Hamburg stehen Paris, Rom, Budapest und Los Angeles zur Wahl.
H wie Hamburg: Die Hansestadt war im nationalen Konkurrenzkampf bereits um Olympische Spiele 2012 angetreten und unterlag im Frühjahr 2003 Leipzig. Austragungsort war letztlich London. 2015 setzte sich die Hansestadt gegen Berlin durch.
I wie IOC : Das Internationale Olympische Komitee hat sich eine Reform - die Agenda 2020 - verordnet. Das IOC will weg vom Gigantismus und hin zu nachhaltigen Spielen.
J wie "Ja": Wenn ein Fünftel der 1,3 Millionen wahlberechtigten Hamburger beim Referendum für die Spiele stimmt und dies mehr als Nein-Stimmen sind, kann Hamburg die Bewerbung fortführen.
K wie Kosten: 11,2 Milliarden Euro sind veranschlagt. 7,4 Milliarden gehen zu Lasten der Steuerzahler.
L wie Leichtathletik: Sie ist das Herz Olympischer Spiele - aber jüngst von einem Doping-Skandal in Russland erschüttert worden.
M wie Masterplan: Hamburgs Konzept für "Spiele der kurzen Wege" ist auf 88 Seiten dargestellt. Die Broschüre zeigt auch, wie die Olympia-City zum barrierefreien Stadtquartier wird.
N wie NOlympia: NOlympia ist ein Netzwerk von Olympia-Gegnern ohne feste gemeinsame Organisationsstruktur. Die Gegner hoffen, dass die Bürger gegen die weitere Bewerbung stimmen.
O wie Olympische Spiele: Sommerspiele gibt es seit 1896 in Athen. Winterspiele kamen 1924 dazu.
P wie Planung: An den Olympia-Planungen der Stadt wurden auch Bürger beteiligt. Dazu gab es Werkstätten für Ideen und Kritik.
Q wie Quorum: So heißt der Begriff für die "Ja"-Stimmenhürde beim Referendum.
R wie Referendum: Die Hamburger Bürgerschaft beschloss am 8. Juli 2015 mit den Stimmen von SPD, Grünen, CDU, FDP und AfD das vom rot-grünen Senat beantragte Referendum. Es läuft am 29. November, 18.00 Uhr, aus.
S wie Sportlich: So sollen sich die Bürger in der Pause zwischen Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 zeigen - bei den Allympics, die Innensenator Michael Neumann (SPD) angekündigt hat.
T wie Transparenz: "Transparenz von der Planung bis zur möglichen Durchführung ist oberstes Leitmotiv", heißt es in einer Hamburger Olympia-Broschüre.
U wie Unterhaltung: Am Olympia-Kulturprogramm arbeiten die Intendanten der Theater und weitere Kulturschaffende bereits.
V wie Vergangenheit: Die letzten Olympischen Spiele in Deutschland waren 1972 in München. Überschattet wurden sie von einer Geiselnahme und der Ermordung israelischer Athleten durch palästinensische Terroristen. Die Spiele wurden nach einem Trauertag fortgesetzt.
W wie Wettkampfprogramm: Für 2024 umfasst es nach Angaben der Stadt derzeit 28 Sportarten mit 41 Disziplinen, das paralympische Programm 22 Sportarten mit insgesamt 23 Disziplinen.
X wie X: Die Gegner hoffen beim Referendum auf 50 Prozent minus X und damit auf ein Ende der Bewerbung. Manche Befürworter hatten in Zeiten größter Euphorie auf "70 Prozent plus X" gehofft. 60 Prozent plus X würden von ihnen aber sicher auch als klarer Erfolg gewertet.
Y wie Young: Die Jugend der Welt soll bei den Spielen zusammenkommen.
Z wie Zahlenwerk: Für den Olympia-Finanzreport wurden nach Angaben der Stadt 695 Projekte "identifiziert und bewertet" (Stand: 29.9.2015).