Sommerspiele 2024 Tausende Hamburger sagen "Ja" zu Olympia

Hamburg · Für einen Moment waren die Olympischen Ringe plötzlich in Hamburg – und zwar mitten im Stadtpark. Mehr als 13.000 Bürger der Hansestadt brachten bei einer bildstarken Choreografie ihre Sympathie für die Sommerspiele 2024 im hohen Norden zum Ausdruck und warben für ein "Ja" beim Referendum. Drei Wochen vor der Entscheidung am 29. November gehen die Befürworter in die Offensive – auch in der noch ungeklärten Finanzierungs-Frage.

Olympia 2024: Hamburger Bürger bilden Olympische Ringe
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Tausende Hamburger Bürger bilden Olympische Ringe

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Foto: dpa, dbo nic

Für einen Moment waren die Olympischen Ringe plötzlich in Hamburg — und zwar mitten im Stadtpark. Mehr als 13.000 Bürger der Hansestadt brachten bei einer bildstarken Choreografie ihre Sympathie für die Sommerspiele 2024 im hohen Norden zum Ausdruck und warben für ein "Ja" beim Referendum. Drei Wochen vor der Entscheidung am 29. November gehen die Befürworter in die Offensive — auch in der noch ungeklärten Finanzierungs-Frage.

Niemand könne vom Bund erwarten, dass ein solches Finanzierungskonzept, "das erst nach dem Zuschlag durch das IOC für das Jahr 2018 haushaltswirksam" werde, "jetzt schon komplett durchverhandelt ist", sagte Vorstandschef Michael Vesper vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) dem Tagesspiegel in Berlin. Für die Macher gilt es weiter, Zweifel zu zerstreuen. Die frischen Sonntags-Bilder von optimistischen Olympia-Sympathisanten dürften da gerade recht kommen.

Kaum etwas war zu spüren von der schwierigen Großwetterlage rund um die Bewerbung, spielend leicht und in Windeseile formten die Hanseaten das Symbol der Olympischen Spiele auf der Wiese. Regenponchos sorgten im Sonnenschein für die passenden fünf Farben, Drohnen fingen das Spektakel ein. Probleme wie die DFB-Krise, die anhaltende Flüchtlingsdebatte und das leidige Thema Finanzen schienen ganz weit weg.

Doch gerade die Finanzen werden bis zum Ende des Referendums steter Begleiter für den DOSB sein. Dessen Präsident Alfons Hörmann hatte dem SID zuletzt bestätigt, dass es bis zum Referendum keine Einigung mit dem Bund über die geplanten Zuschüsse in Höhe von 6,2 Milliarden Euro geben werde. Insgesamt sollen die Spiele 11,2 Milliarden Euro kosten, 1,2 Milliarden Euro davon muss die Hansestadt aufbringen.

Vesper verteidigte das Finanzkonzept. Die eigentlichen Kosten der Spiele, die Organisationskosten, würden 3,4 Milliarden Euro betragen und seien "voll refinanziert". Im Organisationsbudget sei sogar ein Gewinn zu erwarten, "der in den gemeinnützigen Sport in Hamburg und Deutschland fließt", wie der frühere Politiker erklärte.

Vesper führte aus, dass mit den Gesamtkosten wichtige Investitionen für Hamburg und die Region abgedeckt werden. "Das ist ein Jahrhundertprojekt", meinte der ehemalige NRW-Landesminister. Dass auf einer ungenutzten Insel in der Elbe ein neuer Stadtteil mit höchster Energieeffizienz entstehe, "ist nur im Zuge von Olympia zu schaffen. Sonst bleibt das eben Hafen."

Bei der Volksbefragung müssen die Olympia-Befürworter eine einfache Mehrheit erreichen. Zudem müssen mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten für das Mega-Event stimmen - in Hamburg sind das 259.883 Menschen. Die Briefwahl läuft bereits.

Dass längst nicht alle Bürger vom positiven Effekt der Spiele überzeugt sind, zeigte sich auch bei der Ringe-Aktion im Stadtpark, bei der einige Gegner während der Aktion ein "No" neben den Ringen bildeten. Dies wurde allerdings von den Anhängern der Sommerspiele in ein "Now" umgeformt. Für den Montag waren beim Heimspiel des FC St. Pauli weitere Proteste gegen des Milliarden-Projekt geplant.

(sid)
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