IOC-Exekutive Fünf neue Sportarten für Tokio 2020 - Profiboxer in Rio

Fünf neue Sportarten haben die entscheidende Hürde für die Aufnahme in das Programm der Olympischen Spiele in Tokio 2020 genommen. Bereits in Rio können Profiboxer mitkämpfen.

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Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio werden aller Voraussicht nach Baseball und Softball, Karate, Sportklettern, Skateboard sowie Surfen in das Wettkampfprogramm aufgenommen. Das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am Mittwoch in Lausanne entschieden, dem Vorschlag der Organisatoren der Tokio-Spiele zu folgen und der IOC-Session die Aufnahme der Sportarten ins Programm für 2020 zu empfehlen. Die Zustimmung der IOC-Vollversammlung Anfang August in Rio de Janeiro gilt als Formsache.

Ring frei für Profiboxer heißt es bereits bei den Rio-Spielen: Wenige Stunden vor Absegnung der fünf neuen Sportarten für 2020 durch die IOC-Führung hat ebenfalls in Lausanne der olympische Box-Weltverband AIBA den Berufskämpfern die Startchance im August in Rio eröffnet.

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung stimmten 84 von 88 teilnehmenden Mitgliedsverbänden für die notwendige Regeländerung.

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Die Erweiterung des Sportprogramms ist durch die von IOC-Präsident Thomas Bach initiierte Agenda 2020 möglich geworden. Die jeweiligen Olympia-Gastgeber haben seit Verabschiedung der IOC-Reform das Recht, Vorschläge für weitere Sportarten zu machen.

Bisher galt eine Beschränkung auf 28 Sommersportarten und einen Athletenzahl von 10 500. Mit der Aufnahme der neuen Sportarten würde es in Tokio 18 Medaillen-Entscheidungen mehr geben, rund 500 weitere Sportler würden teilnehmen. Im Gespräch für eine Aufnahme ins Tokio-Programm waren auch Squash, Bowling und die Kampfsportart Wushu.

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Baseball und die Frauen-Variante Softball stehen damit vor dem Comeback im Olympia-Programm. Von 1996 bis 2008 wurde Softball bei den Sommerspielen ausgetragen, Baseball war schon 1992 bis 2008 dabei.

Offen war lange, ob Skateboard nicht daran scheitern wird, dass drei internationale Verbände für diese Sportart existieren. Das IOC akzeptiert aber unter seinem Dach nur einen Verband pro Sportart. Auf einen Vertreter beim IOC konnten sich die drei Organisationen schließlich mühsam einigen.

Wenig Zeit haben die an Olympia interessierten Profiboxer, um sich für die am 5. August beginnenden Rio-Spiele zu qualifizieren. "Im Moment ist es schwierig zu sagen, wie viele Profis dabei sein werden, aber es gibt einige, die sich qualifizieren wollen", sagte AIBA-Präsident Wu Ching-Kuo. Aus Deutschland hat sich kein Profi gemeldet.

Interesse an einem Start hatte Wladimir Klitschko für die Ukraine bekundet. Der 40 Jahre alte Ex-Weltmeister bestreitet aber am 9. Juli den Rückkampf gegen den Briten Tyson Fury. An der Olympia-Qualifikation kann er nicht teilnehmen. Für seinen zweiten Olympia-Start - 1996 gewann er Gold im Superschwergewicht - würde er eine Wildcard benötigen. Eine solche hat die AIBA bislang aber nicht vorgesehen.

Beim Qualifikations-Turnier vom 3. bis 8. Juli in Vargas/Venezuela werden 26 Olympia-Startplätze vergeben. Voraussetzung für eine Teilnahme ist auch für die Profis, dass sie in einem nationalen Doping-Testprogramm integriert sind. Das trifft beispielsweise auf Klitschko nicht zu. Er unterzieht sich nur Wettkampf-, aber keinen Trainingskontrollen.

(dpa)
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