Entscheidung am 16. März Beckenbauer und Klitschko für Olympia in Hamburg

Hamburg · Alte Liebe rostet eben nicht! Als Wladimir Klitschko die knapp 1000 Gäste der Hamburger Sportgala zum Gruppenbild mit Olympia-Logo animierte, war es sogar bei Franz Beckenbauer um die olympische Neutralität geschehen.

 Franz Beckenbauer ist für Olympia in Hamburg.

Franz Beckenbauer ist für Olympia in Hamburg.

Foto: dpa, k fux bra

"Hamburg ist eine Weltstadt, und eine Weltstadt muss einmal die Olympischen Spiele ausrichten. Ich drücke die Daumen", sagte der "Kaiser", der Anfang der achtziger Jahre für kurze Zeit das HSV-Trikot getragen hatte.

Hamburg oder Berlin — drei Wochen vor der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) über die nationale Bewerberstadt ließ das selbsternannte "Tor zur Welt" fast schon unhanseatisch Stimmung für seine Kandidatur machen. Aber nicht nicht nur dem Box-Weltmeister lief das Herz über. Klitschko: "Hamburg hat alles und ist offen für die Welt. Jeder Hamburger kann nicht nur plattdeutsch sprechen, sondern auch englisch." Auch Fußball-Trainer Felix Magath kann Olympische Spiele in Hamburg ebenfalls vorstellen. "Was für eine Frage, Hamburg muss Olympia haben."

Der gebürtige Rheinländer Wolfgang Niersbach allerdings, als Laudator für den seit Jahrzehnten sozial engagierten Beckenbauer an der Elbe zu Gast, blieb bei seiner strikten Neutralität und drückte sein Feuer-und-Flamme-Emblem lieber gleich Klitschko-Manager Bernd Bönte in die Hand. Grundsätzlich allerdings ist der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein ausdrücklicher Befürworter von Olympischen Spielen in Deutschland.

"Ich bedaure es bis zum heutigen Tag, dass die Münchner Bewerbung für die Winterspiele gescheitert ist. Das wäre eine großartige Chance gewesen. Nun hoffe ich sehr, dass die Entscheidung der Bürger in der nominierten Stadt positiv ausfällt", erklärte Niersbach. Auch Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes und damit an der Spitze des zweitgrößten deutschen Fachverbandes, wollte sich im Festsaal der Hamburger Handelskammer nicht festlegen lassen.

Der Minderheit der olympia-kritischen Gäste, die die Hamburger Planungen nicht vorbehaltlos unterstützen wollen, gab Fabian Boll eine Stimme. Der langjährige Kapitän des FC St. Pauli, auch als Fußball-Profi immer nebenberuflich als Polizeikommissar im Einsatz, gab relativierend zu bedenken: "In der Stadt gibt es so viele Probleme, dass man das Geld auch gut für andere Projekte gebrauchen könnte. Ich bin da noch zwiegespalten. Ich bin aber sofort dabei, wenn es wirtschaftlich solide ist."

Auch vereinsintern hat sich der Kiezklub noch nicht eindeutig in Sachen Olympia positioniert. Sein Millerntorstadion ist allerdings schon einmal in das Bewerbungskonzept eingebunden worden: als Haupt-Austragungsstätte des olympischen Hockeyturniers.

(sid)
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