Sommerspiele 2024 Pressestimmen zu Hamburgs Olympia-Bewerbung
Wir haben die Pressestimmen zur Entscheidung für Hamburgs Olympia-Bewerbung 2024 gesammelt.
Rheinische Post: "Der Deutsche Olympische Sportbund hat über die Bewerbung eines Verlierers abgestimmt. Es gilt als sicher, dass Deutschland mit Hamburg nicht den Zuschlag für die Sommerspiele 2024 bekommen wird, sondern frühestens vier Jahre später. Das liegt an sportpolitischen Interessen. Im selben Jahr will der DFB ein Fußball-EM-Sommermärchen schreiben. Ausgeschlossen, dass eine Nation zugleich die EM und die Sommerspiele bekommt. Immerhin gibt es für ein paar Monate Gelegenheit, sich darüber zu freuen, dass ein Ereignis dieser Größenordnung überhaupt nach Deutschland kommen könnte. Der Standort gehört nicht zu den Lieblingen der internationalen Verbände. Zu viele Nachfragen, zu viele Nörgler, zu viel Widerstand. Der DOSB hat nach dem Scheitern von München als Aspirant für die Winterspiele 2022 immerhin gelernt und lässt den Bürgern im Herbst das letzte Wort. Nur mit einer überragenden Mehrheit im Rücken hat eine Bewerbung überhaupt Sinn. Bis zu der endgültigen Entscheidung lodert immerhin ein olympisches Feuerchen."
Der Tagesspiegel: "Berlin muss aus der Niederlage lernen - So sicher war man sich in Berlin, hier eine klare Mehrheit zu haben – das genaue Gegenteil ist jetzt der Fall. Das ist ein echter Warnruf, weit über Olympia hinaus. Es muss auch ohne Olympia alles das vorangebracht werden, was mit Olympia geschehen sollte."
Hamburger Morgenpost: "OlympiJaaaaaa! Hamburg darf sich um die Olympischen Spiele 2024 bewerben! And the winner is… Hamburg! Die Hansestadt hat Hauptstadt Berlin ausgestochen und geht ins Rennen um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028. Das erste Gold ist da! Jetzt müssen noch die Hamburger ihren Segen für die Spiele mit Herz im Herzen der Stadt geben.Um 19.10 Uhr hallte ein Jubelschrei aus 350 Kehlen durch das weite Rund der Hamburger O2-World. Knallende Sektkorken, klirrende Gläser, geballte Fäuste, High Fives, innige Umarmungen und Küsschen im rappelvollen „Skylight Café“ der Arena. Eine Explosion der Freude, aber auch der Erleichterung."
Focus Online: "Hamburg soll Olympia 2024 nach Deutschland holen - Hamburg sticht Berlin aus! Die Hanseaten haben sich gegen die deutsche Hauptstadt durchgesetzt und sollen sich um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben. In Berlin herrscht Ernüchterung. Was gab den Ausschlag für Hamburg?"
Berliner Kurier: "Olympia: Hamburg siegt, Berlin gewinnt - Der Traum ist geplatzt! Im Rennen um Olympia konnte es nur einen Sieger geben – die Hauptstadt oder Hamburg. Die Bosse des deutschen Sports trafen ihre Wahl: Gestern um 18.27 Uhr schritt das DOSB-Präsidium in Frankfurt/Main zur letzten Abstimmung. Aber schon kurz vorher war es durchgesickert: Hamburg siegt. Sofort zeigte sich Berlin als fairer Verlierer."
Hamburger Abendblatt: "Ja zu Hamburg: Neumann weint, Stich jubelt mit Becker-Faust! Mit Jubelschreien haben Hamburger Olympia-Unterstützer den Zuspruch für die mögliche Bewerbung um Sommerspiele aufgenommen."
Stern: "Hamburg wird sich um Olympia 2024 bewerben - Hamburg geht ins Rennen um die endgültige Entscheidung für die Olympischen Spiele 2024 und wird gegen Boston, Rom und vermutlich auch Paris antreten. Berlin ist raus aus dem Wettbewerb. Hanseatische Begeisterung statt Hauptstadtbonus: Hamburg hat sich im Rennen um die deutsche Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2024 gegen Berlin durchgesetzt und soll das Sommerspektakel zum dritten Mal nach Deutschland holen. Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes verständigte sich am Montag auf diese Empfehlung für die DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag in der Frankfurter Paulskirche."
Weser-Kurier: "Das Votum des DOSB-Präsidiums für die Hamburger Olympia-Bewerbung ist ein richtiges, wichtiges Signal. Nicht, weil am Ende auch die Fachverbände für Hamburg gestimmt haben. Sondern weil sich dort mehr Menschen für das sportliche Großprojekt begeistern können als in Berlin. Die Zustimmung der Menschen aber ist nicht nur entscheidend dafür, dass ein Olympia-Bewerber international eine Chance hat. Ohne sie können die Spiele gar nicht gelingen."
ARD: "Das ist kein Größenwahn, das ist eine glänzende Idee. Die Entscheidung ist goldrichtig. Der Gigantismus ist dem Hamburger Understatement fern. Alles viel zu teuer? Klar, ein Risiko, aber die Bewerbung hat starken Rückhalt in der Bevölkerung. Was wäre das für eine Party zwischen Reeperbahn und Hafencity!"
Spiegel Online: "Die Angst der Sportfunktionäre davor, dass ein schon auserkorener Olympiabewerber Berlin beim Bürgerentscheid im September durchfällt, war offenbar so beherrschend, dass sie zum entscheidenden Faktor bei der Abstimmung geworden ist. Es ist in jeder Form die kleinere Lösung. Das hat angesichts der Kritik am olympischen Gigantismus erst einmal Charme. Wenn Hamburg das umsetzt, was jetzt an wohlklingenden Plänen in Sachen Nachhaltigkeit vorgesehen ist, wäre dies durchaus im Sinne eines Rückbaus des Olympia-Wahnsinns, wie wir ihn in Peking oder Sotschi kennengelernt haben."
Badische Neueste Nachrichten: "Ein Selbstläufer wird die Abstimmung im September nicht. Die Vorbehalte gegen das olympische Spektakel sind groß. Dass sich das DOSB-Präsidium für die Hafenstadt und gegen die Hauptstadt entschieden hat, ist deshalb wohl auch der Stimmung geschuldet. In Hamburg ist die Euphorie etwas größer als im chronisch klammen Berlin. Es war die Wahl des geringeren Widerstands."
Stuttgarter Nachrichten: "Auch wenn das internationale Renommee der Hafenstadt noch Luft nach oben hat, chancenlos ist die Bewerbung keinesfalls. Der Rückhalt bei den Bürgern ist größer als in Berlin, das Konzept mit Olympischen Sommerspielen im Herzen der Stadt am Ufer der Elbe hat Charme. Und Hamburg könnte beim reformwilligen Internationalen Olympischen Komitee (IOC) damit punkten, dass es dem Gigantismus früherer Spiele entschlossen ein Ende setzt. Klein, aber fein."
BZ: "Also Boston – DOSB empfiehlt Hamburg als deutschen Olympia-Kandidaten. Jubel in den USA. Denn jetzt ist Boston Top-Favorit für die Spiele. Die BZ ruft in Richtung Elbe: kämpfen, Hamburg, kämpfen."
Süddeutsche Zeitung: "Die Wahl zeigt, dass es weniger um konkrete Erfolgschancen ging, als vor allem darum, im Herbst eine hohe Hürde nehmen zu können. Diese Hürde ist der geplante Volksentscheid, und im deutschen Sport herrscht – wohl zu Recht – die Meinung vor, in Hamburg weit eher durchzukommen als in Berlin."
Deutsche Welle: "Keine Frage, Berlin hätte es sicher auch gekonnt. Doch Hamburg lag eben ein Stück weit vorn. Einmal bezüglich der Olympiagunst seiner Einwohner. Neun Prozentpunkte, um genau zu sein. 64 Prozent der Hamburger befürworteten laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa Olympische Spiele in ihrer Stadt, in Berlin waren es "nur" 55 Prozent. Wie wichtig der Rückhalt in der Bevölkerung für eine Olympiabewerbung ist, zeigen die beiden vergeblichen Anläufe Münchens für die Winterspiele 2018 und 2022. In der japanischen Hauptstadt Tokio, die den Zuschlag für die Sommerspiele 2020 erhielt, lag die Zustimmung der Bevölkerung bei satten 77 Prozent, in Rio de Janeiro, Gastgeber der Spiele 2016, gar bei 85 Prozent."
Neue Osnabrücker Zeitung: "Auftrag erledigt, das Bürgervotum akzeptiert: Der DOSB hat Hamburg den Zuschlag gegeben und sich an dem Umfrageergebnis im Vorfeld seiner Entscheidung orientiert. Auch wenn es nur ein Punkt im Urteilsgeflecht war, so ist es doch der wichtigste Baustein gewesen. Mit einem anderen Ergebnis hätten sich die Sportfunktionäre unglaubwürdig gemacht. Aber was kann schiefgehen bei der Bewerbung? Die höchste Hürde sind neben der namhaften Konkurrenz die Kosten. Bisher haben Olympische Spiele Milliarden verschlungen. Es geht darum, das Weltereignis transparenter, ökologischer und nachhaltiger zu gestalten. Grandios, aber nicht gigantisch. Auch das IOC unter Thomas Bach will eine Abkehr vom olympischen Größenwahn. Dafür ist Hamburg prädestiniert."
Trierischer Volksfreund: "In Hamburg ist (im Gegensatz zu Berlin) alles ruhiger, professioneller, auch reicher. Die Stadt könnte zum Schauplatz maritimer, sympathischer, nachhaltiger, weltoffener und bescheidener Spiele werden. Könnte. Ob sie 2028 eine Chance hat – 2024 ist jeder deutsche Bewerber ohnehin nur Zählkandidat – hängt davon ab, ob das Internationale Olympische Komitee das überdrehte Event bis dahin wie versprochen tatsächlich wieder zurückfährt auf seine ursprünglichen Wurzeln: ein Treffen der Jugend der Welt, fairer sportlicher Wettbewerb ohne oder mit nur wenig Kommerz. Dafür wäre die Hafenstadt an der Elbe ideal."
FAZ: "So soll Olympia in Hamburg aussehen - Hamburg wirbt um die Olympischen Spiele 2024 mit einer einmaligen Kulisse. Zentrum soll die „Olympic City“ auf einer Elbinsel werden. Die Verantwortlichen wollen als Paradebeispiel für ein neues Olympia dienen – und geben ein Versprechen ab."
Spox: "Hamburg soll Olympia holen - Die Hansestadt soll 2024 die Olympischen Spiele zurück nach Deutschland holen - 52 Jahre nach dem letzten Ringe-Fest auf deutschem Boden in München 1972. Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sprach am Montagabend in Frankfurt eine entsprechende Empfehlung an seine Mitglieder aus und entschied sich damit wenig überraschend gegen Berlin."
Sportal: "Hamburg sticht Berlin aus - Die Hauptstadt geht im Rennen um Olympia leer aus! Der DOSB empfiehlt Hamburg als Ausrichter der Spiele und entscheidet damit gegen Berlin. Nur die formale Zustimmung steht jetzt noch aus."
Sport1: "Olympia-Empfehlung beflügelt Hamburg - Olympia 2024 soll in Hamburg stattfinden. Die Präsidenten des DOSB sprechen sich für die Hansestadt aus - und sprechen von einem Projekt von ganz Deutschland. Hanseatische Verlässlichkeit zählte für die Bosse des deutschen Sports letztlich mehr als der Bonus der Weltstadt Berlin. Am Samstag wird Hamburg bei der Mitgliederversammlung des DOSB dann offiziell ins Rennen geschickt."