Paralympics Kober holt Gold im Kugelstoßen - Popow mit Rekord zum Sieg

Birgit Kober hat bei den Paralympics in Rio de Janeiro in überlegener Manier das bereits fünfte Kugel-Gold für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) gewonnen. Auch der Leverkusener Heinrich Popow durfte über Gold jubeln.

Paralympics: Birgit Kober gewinnt Gold im Kugelstoßen
Foto: dpa, nie hak

Nach Niko Kappel, Daniel Scheil, Franziska Liebhardt und Sebastian Dietz setzte sich auch die 45-Jährige in ihrer Konkurrenz mit 11,41 m durch. Jeder ihrer sechs Stöße hätte zum Sieg gereicht.

Für die Münchnerin, die im Vorfeld von gesundheitlichen Problemen geplagt war, war es das insgesamt dritte Gold. Sie hatte in London 2012 im Kugelstoßen und im Speerwurf gewonnen. Letzteres gehört in Rio nicht zum Programm. Kober feierte den Sieg mit einem Brasilien-Hut und einer deutsch-brasilianischen Fahne, die ihr aus dem Publikum zugeworfen wurden. "Da saß ein richtiger Fanclub von mir. Die haben La Ola angestimmt und alle sind aufgestanden. Das war ein echter Gänsehaut-Moment", sagte sie.

"Als ich die Woche noch diese fiebrige Erkältung bekommen habe, habe ich gedacht, das war es", meinte Kober weiter: "Das es nun so gut geklappt hat, ist einfach unglaublich. Ich habe jetzt nur Goldmedaillen in meiner sportlichen Karriere, noch nicht mal Silber." Dass sie ihren eigenen Weltrekord um elf Zentimeter verfehlte, grämte sie deshalb auch nicht. "Das wäre die Zugabe gewesen. Im Training war er drin, aber so wie die letzten Tage gelaufen sind, heute nicht."

Popow verpasst Weltrekord nur knapp

Weltrekordhalter Heinrich Popow sicherte sich die Goldmedaille im Weitsprung. Der 33-Jährige aus Leverkusen siegte am Samstag mit dem paralympischen Rekord von 6,70 Metern vor dem Japaner Atsushi Yamamoto (6,62), dem Dänen Daniel Wagner (6,57) und dem Bremer Leon Schäfer (6,06).

"Heute war ich wieder der abgewichste Heinrich. So kann ich die Paralympics-Bühne verlassen", sagte Popow: "Ich hatte vor, ich haue gleich im ersten Versuch einen raus. Das hat geklappt. Insgeheim habe ich mit der magischen Sieben geliebäugelt, aber dass das nicht geklappt hat, ist nach Paralympics-Gold egal."

Seinen eigenen Weltrekord aus dem August verpasste Popow dabei nur um sieben Zentimeter. Für Popow war es der erste Paralympics-Sieg im Weitsprung, nachdem er 2012 in London bereits Gold über 100 Meter geholt hatte. Im Sprint wurde der Oberschenkel amputierte Leichtathlet in Rio nur Vierter.

Buggenhagen verabschiedet sich mit Silber

Marianne Buggenhagen hat sich einen silbernen Abschied verschafft. Die 63-Jährige wurde zum Abschluss ihrer langen und erfolgreichen Karriere bei den Paralympics in Rio de Janeiro im Diskuswerfen der Klasse F55 Zweite. Mit einer Weite von 24,56 m musste sie sich Dong Feixia aus China (25,03) geschlagen geben. Für die "Grand Dame" der Paralympics war es bei ihrer siebten Teilnahme bereits die 14. Medaille, davon neun in Gold.

Buggenhagen hatte bereits vor dem Wettkampf ihr Karriereende angekündigt. Insgesamt holte sie die 62. Medaille bei Paralympics sowie Welt- und Europameisterschaften, davon 41 goldene. Dazu kommen unzählige Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz und viermal das Silberne Lorbeerblatt.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort