Rätsel um algerische Athletinnen Verschollenes Goalball-Team wieder aufgetaucht

Rio de Janeiro · Die Paralympics in Rio de Janeiro haben ihr erstes großes Mysterium: das Goalball-Team Algeriens. Die fünf Spielerinnen und zwei Trainer landete am Sonntagmorgen (Ortszeit) mit sechs Tagen Verspätung endlich in Brasilien - ihre beiden ersten Spiele gegen die USA und Israel haben sie bereits verpasst.

 Das algerische Team hat die ersten beiden Spiele verpasst.

Das algerische Team hat die ersten beiden Spiele verpasst.

Foto: dpa, nie

Die Teamleitung des nordafrikanischen Landes erklärt diese Verspätung mit zahlreichen Problemen während der Reise. Die Goalballerinnen sollten von ihrem Trainingslager in Polen aus über Algier nach Brasilien fliegen, aber ständig wäre irgendein Flug ausgefallen, ein anderer verspätet gewesen und der nächste deshalb verpasst worden.

Das Internationale Paralympische Komitee machte noch einmal deutlich, dass es den Algeriern diese Version nicht abnimmt. "Wir sind wirklich genervt. Man braucht keine sechs Tage, um nach Rio zu kommen", sagte IPC-Sprecher Craig Spence am Sonntag. "In sechs Tagen kann man das sogar mit einem Boot schaffen. Wir werden uns mit dem Team treffen und dann herausfinden, wie hart ihre Anreise tatsächlich war."

In Rio wird nun spekuliert, was sonst hinter dieser verspäteten Anreise stecken könnte. Wollten die Algerierinnen aus politischen Gründen nicht gegen Israel und die USA spielen? Gibt es ein internes Problem im algerischen Verband?

Das IPC erwog kurzzeitig, das Team aus dem Turnier auszuschließen. Nun sollen die beiden ersten Spiele aber mit 10:0 für den Gegner gewertet werden und Algerien am Montag gegen Japan endlich spielen. "Ein Ausschluss wäre am Ende nur etwas für den Internationalen Sportgerichtshof CAS gewesen", sagte Spence. "Wir haben nicht mehr in der Hand als die Aussage, es habe Probleme bei der Anreise gegeben."

(dpa)
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