Nein zu Olympia Bach: "Verpasste Chance für Hamburg und Deutschland"

Köln · IOC-Präsident Thomas Bach sieht im Nein der Hamburger zu den Olympischen Spielen 2024 "eine verpasste Chance für Hamburg und Deutschland". Bach erklärte in einem IOC-Statement am Montagnachmittag: "Das IOC respektiert selbstverständlich die knappe Entscheidung der Einwohner Hamburgs. Wir bedauern diese."

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Foto: dpa, pse jhe puk lof

Der erste deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verwies auf die "schwierigen Begleiterscheinungen", in denen das Referendum in Hamburg stattgefunden habe.

"Die Entscheidung wurde möglicherweise auch beeinflusst von bedauernswerten Doping- und Korruptionsfällen in anderen Sportorganisationen", sagte Bach und verwies in diesem Zusammenhang auf die "höchsten internationalen Standards", die durch die Inhalte der Reform-Agenda 2020 innerhalb des IOC sichergestellt seien.

Zudem sieht er die Hamburger Entscheidung "offensichtlich stark beeinflusst von der Diskussion über die Finanzierung des Projekts, das von der Kandidatenstadt Hamburg vorgeschlagen worden ist", sagte Bach.

Das Organisationsbudget für die Olympischen Spiele in Höhe von 3,4 Milliarden Euro sei "ausgeglichen" gewesen. "Das IOC hätte dazu und damit zum Erfolg der Spiele 1,7 Milliarden US-Dollar beigesteuert, die im Verhältnis zu den 1,2 Milliarden Euro zu sehen sind, die die Stadt in das Infrastrukturbudget in Höhe von 7,8 Milliarden Euro investieren wollte."

Außerdem verwies Bach darauf, dass das Referendum in eine Zeit fiel, in der "Deutschland eine historische Herausforderung zu meistern hat, weil eine hohe Zahl von Flüchtlingen in das Land kommt". Dafür bedürfe es einer großen Anstrengung von der deutschen Regierung und der deutschen Gesellschaft, "was zu großer Unsicherheit führt."

Bach betonte, dass das IOC froh sei, "vier starke Bewerberstädte" zu haben: "Budapest, Los Angeles, Paris und Rom schauen erwartungsvoll in die Zukunft ihrer Städte und wollen das Olympiaprojekt als Katalysator für positive, nachhaltige und praktikable Stadtentwicklung nutzen."

(ems/sid)
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