"Was ist aus ihm geworden?" Neureuther geht auf IOC-Präsident Bach los

München · Der ehemalige Ski-Rennläufer Christian Neureuther hat IOC-Präsident Thomas Bach scharf attackiert. "So, wie sich Bach zuletzt in Rio gegenüber den Athleten präsentiert hat, wie er das russische Dopingthema wegmoderiert und die russische Whistleblowerin Julia Stepanowa fallen gelassen hat – darüber bin ich schwer enttäuscht. Was ist aus diesem ehemaligen Sportler geworden?", sagte Neureuther in der "Süddeutschen Zeitung".

 Christian Neureuther, hier an der Seite seiner Ehefrau Rosi Mittermaier, hat Thomas Bach scharf angegriffen.

Christian Neureuther, hier an der Seite seiner Ehefrau Rosi Mittermaier, hat Thomas Bach scharf angegriffen.

Foto: dpa, awe bsc nic

Der ehemalige Ski-Rennläufer Christian Neureuther hat IOC-Präsident Thomas Bach scharf attackiert. "So, wie sich Bach zuletzt in Rio gegenüber den Athleten präsentiert hat, wie er das russische Dopingthema wegmoderiert und die russische Whistleblowerin Julia Stepanowa fallen gelassen hat — darüber bin ich schwer enttäuscht. Was ist aus diesem ehemaligen Sportler geworden?", sagte Neureuther in der "Süddeutschen Zeitung".

Dass Bach auf einen Besuch der Rio-Paralympics, für Neureuther "eine der wichtigsten und integrativsten Ideen unserer Zeit, die dazu aus der olympischen Bewegung entstanden ist", verzichtet hatte, nannte er einen "Offenbarungseid". Der Vater von Ski-Ass Felix Neureuther fragte: "Verändert das Umfeld so den Menschen?"

Neureuther, 1992 Presseattaché der deutschen Olympiamannschaft, machte auch Verbesserungsvorschläge. "Es gibt so viel Geld beim IOC, als Präsident hätte ich als erstes damit begonnen, ein weltweites, neutrales, unabhängiges Anti-Doping-System zu finanzieren", sagte er. Außerdem würde er "Staaten oder Nationale Olympische Komitees, die nicht mitziehen, von Spielen ebenso ausschließen wie Sportler, die gedopt haben".

Weiterhin forderte Neureuther (67), der Gigantismus bei Olympia müsse "ein Ende haben. Gib jedem Land die Freiheit, Spiele nach seinen Möglichkeiten zu gestalten — und nicht nach einem Bid Book, nach einer Ausschreibung, die Schuldenberge aufhäuft. Wir brauchen höchstens grünen Gigantismus."

(sid)
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