Eishockey Krefelder Meisterpinguin bei Olympia

Christian Ehrhoff ist einer der erfolgreichsten Eishockey-Spieler, den der KEV '81 hervorgebracht hat. Derzeit spielt er für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Vancouver. Dort lebt der 27-Jährige mit seiner Familie.

 Erfolgreich im Spitzenspiel: Christian Ehrhoff (links).

Erfolgreich im Spitzenspiel: Christian Ehrhoff (links).

Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA, AFP

Vor dem zweiten Spiel beim olympischen Eishockey-Turnier stärkte sich Christian Ehrhoff mit deutschem Kuchen. Der Meisterpinguin ließ sich einen Tag vor dem Duell mit Finnland ein Stückchen Blaubeer-Käse-Kuchen schmecken. Den deutschen Bäcker und Konditormeister Thomas Haas im Stadtteil Kitsilano besucht der Nationalspieler, der seit September 2009 in den Diensten des NHL-Clubs Vancouver Canucks steht, regelmäßig.

"Das ist für mich ein Stück Heimat", erzählt Christian Ehrhoff, der einst beim KEV '81 sämtliche Jugendmannschaften durchlief und später dann auch in der Deutschen Eishockey-Liga das Trikot der Pinguine trug. Kaffee und Kuchen bei seinem Landsmann vor dem Spiel sind für Ehrhoff ein gutes Omen. "Als ich zum ersten Mal hier in der Bäckerei war, habe ich am nächsten Tag zwei Tore und eine Vorlage verbucht", sagt der 27-Jährige. Seitdem ist er dort Stammgast und hat sich mit dem Inhaber angefreundet.

Zu Fuß ins Stadion

Vancouver ist für den gebürtigen Moerser, der dort mit seiner Frau Farina und Töchterchen Leni nur vier Minuten vom Eisstadion entfernt lebt ("Ich gehe immer zu Fuß dahin. Knapp vier Minuten brauche ich, das ist etwa so lang wie ein Song auf meinem i-Pod."), zu seiner sportlichen Heimat geworden. "Die NHL ist das ultimative Ziel jedes Eishockey-Profis. Und ich lebe hier momentan meinen Traum", erzählt er und schwärmt vom hohen Stellenwert, den sein Sport, besonders bei den Olympischen Spielen, in Kanada genießt. "Die Stimmung und die Begeisterung hier sind fast so wie in Deutschland bei der Fußball-WM. Und unser Team lässt sich gerne von der Euphorie anstecken, die die Kanadier hier verbreiten."

Die allerdings könnte schon bald wieder vorbei sein — zumindest aus deutscher Sicht. Die Deutschen haben in Vancouver eine schwierige Gruppe erwischt, müssen sie doch gegen den noch amtierenden Olympiasieger aus Schweden, den Silbermedaillengewinner aus Finnland und, im letzten Gruppenspiel, gegen die unangenehme Auswahl aus Weißrussland antreten. Dennoch glaubt Ehrhoff, der einer der besten Spieler ist, der je beim KEV das Eishockey lernte, dass seine Mannschaft nicht chancenlos ist.

"Mit einer Verlierereinstellung brauchen wir erst gar nicht ins Turnier gehen. Wir können uns noch steigern. Wenn wir den Einzug ins Viertelfinale schaffen, dann wäre es für das deutsche Eishockey schon ein Riesenerfolg. Und dafür lohnt es sich, zu träumen und zu kämpfen."

Übrigens: Die Kalorien vom Blaubeer-Käse-Kuchen trainierte sich der Eishockey-Profi noch am Abend wieder ab — auf dem Eis bei der Übungseinheit mit der Nationalmannschaft.

(RP)
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