Rodeln bei Olympia Geisenberger und Eitberger führen zur Halbzeit

Pyeongchang · Das letzte große Duell beginnt mit einem Alleingang: Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger hat ihre Dauerrivalin Tatjana Hüfner zum Auftakt des Frauenrennens bei den Winterspielen in Pyeongchang klar distanziert und greift nach ihrer nächsten Goldmedaille.

Rodeln, Olympische Spiele 2022 Peking: Das ist Natalie Geisenberger
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Das ist Natalie Geisenberger

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Foto: AFP/DANIEL MIHAILESCU

Zur Wettkampf-Halbzeit führt Geisenberger nach zwei Läufen mit mehr als einer Zehntelsekunde vor Teamkollegin Dajana Eitberger, die auf Silberkurs liegt. Für Hüfner droht der Abschied von der Olympia-Bühne einen bitteren Geschmack zu hinterlassen. Die 34-Jährige liegt mit mehr als zwei Zehnteln Abstand auf Geisenberger nur auf dem vierten Rang, noch hinter der starken Kanadierin Alex Gough.

"Entspannt ist hier gar nichts", sagte Geisenberger allerdings, und verwies auf ihren Trainingspartner Felix Loch, der 24 Stunden zuvor an selber Stelle auf den letzten Metern durch einen Fehler die Goldmedaille verschenkt hatte: "Man sieht, was auf so einer Bahn alles passieren kann, ich muss vorsichtig sein."

Hüfner gab sich trotz des Rückstands noch optimistisch. "Manchmal ist es gut, die Jägerin zu sein. Es ist nichts verloren", sagte die Olympiasiegerin von 2010.

Auf einem ordentlichen siebten Rang liegt die frühere deutsche Junioren-Weltmeisterin Aileen Frisch (0,352), die vor rund einem Jahr die südkoreanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte. Vor rund drei Jahren hatte sie ihre Rodelkarriere wegen Perspektivlosigkeit schon für beendet erklärt. Doch der junge südkoreanische Verband suchte nach Athleten, um dem Gastgeber ein starkes Ergebnis zu ermöglichen.

In den letzten fünf Monaten vor Olympia wurde Frisch durch zwei Verletzungen zurückgeworfen, dennoch peilt sie in Pyeongchang "ein Top-10-Resultat" an: "Ich kenne die Bahn durch das Training besser, und weiß, dass ich sie schnell herunterkomme. Das müssen die anderen erst mal nachmachen."

Hüfner unterliefen zwar keine großen Fehler, dennoch ließ sie in beiden Läufen ein wenig Zeit liegen - zu viel im Duell mit der gewohnt starken Geisenberger. Die beiden Rivalinnen haben in den vergangenen zehn Jahren das Frauenrodeln dominiert.

Hüfner war nach ihrem Olympiasieg 2010 allmählich überholt worden von der vier Jahre jüngeren Geisenberger, die 2014 in Sotschi Gold gewonnen hatte. In dieser Zeit wurde das Verhältnis der beiden von Hüfners Gefühl der Ungleichbehandlung durch den Verband belastet. Dies war in Sotschi auch öffentlich ein großes Thema, mittlerweile sind diese Probleme aber ausgeräumt.

(can)
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