Cheftrainer glaubt an die "Eis-Oma" "Pechstein kann noch mit 60 laufen"

Pyeongchang · Eisschnelllauf-Cheftrainer Jan van Veen kann sich einen Start von Claudia Pechstein bei den nächsten Olympischen Winterspielen gut vorstellen. Die 46-Jährige hatte am Freitag die erhoffte Medaille verpasst - und danach trotzig angekündigt, bis Peking weiterzumachen.

Claudia Pechstein braucht Asthmaspray nach 5000-m-Rennen
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Pechstein braucht Asthmaspray nach 5000-m-Rennen

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Foto: dpa, hpl

"Wenn sie weiter gut vorn mitläuft, kann sie auch noch bis 60 weitermachen", scherzte der Niederländer am Samstag. Sie sei nun mal eine außergewöhnliche Person und "weiß, was sie tut", sagte Sportdirektor Robert Bartko. "Für mich gibt es keine Altersgrenze. Zutrauen muss man ihr das allemal", meinte er.

Tags zuvor hatte Pechstein nach ihrer Enttäuschung als Achte über 5000 Meter erneut erklärt, sie wolle nun bis zu den Winterspielen 2022 in Peking weiterlaufen. Pechstein würde während der Spiele 50 Jahre alt werden. "Ich schlage die jüngeren Mädels ja noch. Warum sollte meine Zeit vorüber sein?", fragte Pechstein nach dem Rennen.

Vier Jahre hatte Pechstein auf das Rennen auf ihrer Spezialstrecke hingearbeitet. Sie galt als Mitfavoriten auf die Medaillen, auch, weil sie im Dezember einen Weltcup gewonnen hatte. Doch der Plan, den sich Pechstein zurechtgelegt hatte, ging schlichtweg nicht auf.

In 7:05,43 Minuten wurde die hoch gehandelte Berlinerin beim Sieg der erst 22-jährigen Niederländerin Esmee Visser (6:50,23/Bahnrekord) letztlich abgeschlagen Achte - der selbsternannten "Eis-Oma" waren die Kräfte ausgegangen. "Ich bin mit guten Rundenzeiten gestartet. Das ging bis zur sechsten, siebten Runde gut. Danach konnte ich das Tempo nicht mehr halten, ich weiß auch nicht, wieso", sagte Pechstein.

Sie zitierte ihr martialisches Motto, mit dem sie ihren juristischen Kampf gegen die umstrittene zweijährige Sperre wegen erhöhter Blutwerte führt: "Siegen oder sterben. Ich war heute eher Richtung sterben unterwegs."

(dpa/sid)
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