Fotos Felix Neureuther fädelt ein und scheidet aus
Der Traum von Felix Neureuther vom Olympiasieg oder wenigstens einer Medaille dauerte nur 90 Sekunden. Dann bekam er eine Torstange zwischen die Beine - aus und vorbei.
Im zweiten Lauf des Slaloms bei den Olympischen Spielen in Sotschi, in dem Neureuther als Siebter des ersten Durchgangs auf der Jagd nach einer Medaille alles hatte riskieren wollen, war nach ungefähr der Hälfte des Kurses Schluss.
Neureuther, acht Tage zuvor auf der Anreise zu Olympia verunfallt, ließ sich nach seinem Ausscheiden erst einmal in den Schnee sinken, eine Minute saß er da, Cheftrainer Charly Waibel, zufällig an der Stelle platziert, hockte sich neben ihn.
Dann kam Neureuther wieder hoch und plauderte mit Ted Ligety, dem ebenfalls ausgeschiedenen Riesenslalom-Olympiasieger.
"Das war die bitterste Woche meiner Karriere", sagte Neureuther mit leerem Blick: "Jetzt brauche ich erst mal Abstand."
Für Neureuther war Sotschi ein ähnlich unangenehmes Erlebnis wie vier Jahre zuvor Olympia in Vancouver.
Auch damals hatte er zuerst im Riesenslalom Rang acht belegt, auch damals war er dann mit der Hoffnung auf eine Medaille im Slalom rausgeflogen - allerdings im ersten Lauf.