Fotos Olympia 2010: Die Pannen von Vancouver
Bei den Olympischen Spielen in Vancouver läuft nicht alles nach Plan. Die Organisatoren haben mit vielen Pannen zu kämpfen. Wir zeigen, was bislang alles schief gelaufen ist.
Sturz-Festival: Die Damen-Abfahrt in Whistler wurde zur Farce. Auf der schwierigen Piste gab es zahlreiche Stürze. Am schlimmsten hat es die Schwedin Anja Pärson erwischt, die beim Zielsprung die Kontrolle verlor. Die Trainer der Damen kritisierten den Schwierigkeitsgrad und die Beschaffenheit der Piste. Insgesamt stürzten gleich acht Fahrerinnen.
Ticket-Wahn: Wer bei den Wettbewerben der Olympischen Spiele dabei sein will, muss viel Geld investieren. Wegen der geringen Anzahl an Eintrittskarten boomt der Schwarzmarkt, im Internet steigen die Preise ins Unermessliche. Zu allem Überfluss haben die Organisatoren schon 28.000 Tickets für Wettbewerbe am Cypress Mountain aus Sicherheitsgründen für ungültig erklärt.
Eröffnungsfeier: Stimmungsvoll, farbenfroh, friedlich: Die Eröffnungsfeier im Stadion von Vancouver war erstklassig – abgesehen von dem Fauxpas bei der Entzündung des Feuers. Eigentlich sollten vier Sportler gemeinsam die Flamme entzünden. Wegen technischer Probleme musste Eisschnellläuferin Catriona Le May Doan ihren Kollegen aber tatenlos zuschauen.
Eismaschinen: Das 500-Meter-Rennen der Eisschnellläufer wurde zur Farce. Gut eineinhalb Stunden mussten die Athleten ausharren, weil gleich drei Eismaschinen defekt waren. Anstatt auf dem Eis für optimale Bedingungen zu sorgen, machten die Maschinen den Untergrund wellig. Viel zu gefährlich für die Sportler. Der Wettbewerb stand kurz vor dem Abbruch, die Trainer der Athleten diskutierten heftig mit den Verantwortlichen. Nach langer Wartezeit konnte endlich weiter gemacht werden.
Pistenarbeiter: Ein freiwilliger Helfer ist beim Abfahrtslauf der Herren nur knapp einem katastrophalen Unfall entkommen. Nachdem er seinen Skistock verlor, stürzte der Helfer während des Wettbewerbs auf der Piste. Craig Branch ist gerade mit einem Höllentempo unterwegs, beinahe kommt es zur Kollision. Im letzten Moment kann sich der Helfer retten und verhindert Schlimmeres.
Fans ausgeladen: Beim Snowboard-Cross der Herren mussten 4000 Fans draußen bleiben. Der Grund: Die Organisatoren hatten nach heftigen Regenfällen Angst um die Sicherheit der Zuschauer, sperrten die Stehtribünen am Cypress Mountain. Zwar bekamen die Fans ihr Eintrittsgeld zurückc, verpassten aber einen atemberaubenden Wettkampf.
Biathlon-Chaos: Die schwedische Biathlon-Königin Anna-Carin Olofsson wurde zu Beginn des Zehn-Kilometer-Jagdrennens 15 Sekunden zu lange in der Startbox festgehalten. Auch Simone Hauswald und die Ukrainerin Vita Semerenko starteten zu spät. Zwar bekamen alle Athletinnen am Ende einen Zeitbonus zugesprochen, dennoch fühlen sich vor allem die Schweden um eine Medaille betrogen. Auch bei den Männern gab es Chaos: Der Kanadier Jean Philippe Leguellec wurde von einem Kampfrichter 30 Sekunden zu früh auf die Strecke geschickt und rannte bis kurz vor dem Ziel sogar in der Gruppe der Medaillenkandidaten, in die er gar nicht hineingehörte. Die Kanadier feierten im Ziel mit Leguellec den vermeintlichen sechsten Platz und konnten nicht begreifen, dass der Lakalmatador durch Strafsekunden auf Rang elf durchgereicht wurde.
Zähne ausgebissen: Rodler David Möller hat sich an seiner olympischen Silbermedaille im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne ausgebissen. Beim üblichen Posieren für die Fotografen brach dem 28 Jahre alten Olympia-Zweiten eine vor längerer Zeit eingesetzte Beton-Füllung heraus. "Die Fotografen wollten ein Bild haben. Ich sollte die Medaille nur mit den Zähnen halten. Später beim Essen fiel mir plötzlich auf, dass ein Stück des Schneidezahns fehlte", sagte er der "Bild" und ergänzte: "Da wusste ich, der Zahn ist abgebrochen. Meiner Freundin ist das auch gleich aufgefallen."