Deutsche Bob-Frauen stark Mariama Jamanka überraschend auf Goldkurs

Pyeongchang · Die deutschen Bob-Frauen haben zum Auftakt des olympischen Rennens ihre Medaillen-Ambitionen unterstrichen. Mariama Jamanka liegt sogar überraschend in Führung.

Olympia 2018: Bobfahrerin Mariama Jamanka überraschend auf Goldkurs
Foto: rtr, KC

Einen Tag nach dem Olympiasieg von Francesco Friedrich sind die deutschen Bob-Frauen glänzend in das olympischen Zweier-Rennen gestartet. Für die große Überraschung sorgte dabei im Alpensia Sliding Centre von Pyeongchang Mariama Jamanka (Oberhof). Die vermeintliche deutsche Nummer zwei liegt mit Anschieberin Lisa Buckwitz zur Halbzeit sogar auf Goldkurs.

"Ich war total baff, anscheinend habe ich eine Abkürzung gefunden. Ich war noch nicht einmal zufrieden mit den Läufen", sagte Jamanka.

Sie überholte im zweiten Lauf dennoch die zunächst führende Elena Meyers Taylor aus den USA und geht mit einem knappen Vorsprung von 0,07 Sekunden auf die Weltmeisterin in die Entscheidung am Mittwoch (ab 20.40 Uhr OZ/12.40 Uhr MEZ). Neben dem sich anbahnenden Zweikampf um Gold ist der zweite deutsche Bob mit Stephanie Schneider und Annika Drazek in einen Dreikampf um Bronze verwickelt.

Schneider/Drazek liegen mit 0,30 Sekunden Rückstand auf Jamanka/Buckwitz auf Rang drei, knapp dahinter lauern Jamie Poser Greubelo (USA/+0,32 Sekunden) und Olympiasiegerin Kaillie Humphries (Kanada/+0,34). Anna Köhler (+1,15) belegt mit Erline Nolte den zwölften Rang.

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Foto: dpa, hak nic

Der erste Lauf war geprägt von Fehlern der besten Bobs. So leistete sich Meyers Taylor einen extremen Quersteher nach der berüchtigten Kurve neun, für die Laufbestzeit reichte es dennoch mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf die überraschend starke Jamanka. Auch Humphries fuhr unsauber. Im zweiten Lauf patzte Meyers Taylor erneut und verlor die Führung an das deutsche Duo.

Ein ganz anderes Problem hatte ausgerechnet der deutsche Bob Schneider/Drazek. Das Duo gehört im Normalfall zu den schnellsten Startern, zum Auftakt lagen sie auf den ersten Metern aber mehr als eine Zehntelsekunde hinter der Startbestzeit von Meyers Taylor. Drazek war vor sechs Tagen umgeknickt und hatte sich am Sprunggelenk verletzt.

Die 22-Jährige gilt als weltbeste Anschieberin, nach reiflicher Überlegung hatte Bundestrainer Rene Spies sie für die Winterspiele in Schneiders Schlitten gesetzt. Vor allem diesem Duo wurde bislang eine Medaille im Kampf gegen die seit Jahren überlegenen Nordamerikanerinnen Meyers Taylor, Humphries und Greubel Poser zugetraut.

(sid)
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