Turnier in Pyeongchang Vatikan sieht Olympia als "Spiele des Friedens"

Vatikanstadt · Die katholische Kirche sieht die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang als Chance für eine Annäherung zwischen Süd- und Nordkorea.

Olympia 2018: Der Einlauf von Nord- und Südkorea
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Nord- und Südkorea laufen gemeinsam ein

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Die Wettkämpfe in Südkorea könnten als "Spiele des Friedens" in die Geschichte eingehen, sagte der vatikanische Sportbeauftragte Melchor Sanchez de Toca, Untersekretär des Päpstlichen Kulturrates, dem vatikanischen Nachrichtenportal Vatican News am Dienstag.

Sanchez hatte mit einer Vatikan-Delegation an der Eröffnungsfeier der Spiele sowie an der Generalversammlung des Olympischen Komitees teilgenommen.

"Sport kann keine Wunder hervorbringen, aber kleine symbolische Zeichen, die den Weg für den Frieden ebnen. Deshalb denke ich, dass die Teilnahme von nordkoreanischen Athleten, wenn auch sehr wenigen, und die gemeinsame Frauen-Eishockey-Mannschaft kleine Gesten sind, die aber sehr viel aussagen und die positive Entwicklungen für die Zukunft hervorbringen können", so Sanchez. Als Beispiel nannte er auch den gemeinsamen Einzug süd- und nordkoreanischer Sportler unter einer Flagge bei der Eröffnungsfeier.

Für Papst Franziskus sind die gemeinsamen Aktionen der verfeindeten Länder Zeichen einer Hoffnung auf "eine Welt, in der sich Konflikte friedlich im Gespräch lösen lassen und in gegenseitigem Respekt, wie es uns der Sport lehrt".

Olympia 2018: Präsidenten von Nord- und Südkorea beim Frauen-Eishockey
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Staatsoberhäupte von Nord- und Südkorea beim Frauen-Eishockey

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Sanchez berichtete weiter, die Vatikan-Delegation, die in Pyeongchang erstmals nicht nur als "Zuschauer", sondern als Teil der olympischen Gemeinschaft teilnahm, sei sehr positiv aufgenommen worden: "Wir wurden mit großer Sympathie empfangen. Das war für alle eine Überraschung, auch für mich und für die Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees. Da hat sich sofort eine Beziehung von Freundschaft und Herzlichkeit entwickelt. Wir sind sicherlich eine andere Stimme in diesem Sportchor, aber doch sehr nahe - und deshalb kam diese Einladung an uns bei allen gut an."

Schon bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 war eine Vatikan-Delegation zugegen. Erstmalig jedoch wurde in Südkorea eine Abordnung des Vatikan auch zur Generalversammlung eingeladen. Bisher nehmen noch keine Vatikan-Sportler bei Olympischen Spielen teil.

Olympia 2018: Schwester von Kim Jong Un trifft in Pyeongchang ein
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Schwester von Kim Jong Un trifft in Pyeongchang ein

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Foto: rtr, TH/BSP

Es gibt aber Kooperationen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Internationalen Olympischen Komitee, etwa beim Jugendsport. Aktuell etwa arbeiten beide Seiten bei der Durchführung der Olympischen Jugendspiele im Oktober in Buenos Aires zusammen.

(se)
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