Paralympics Braxenthaler holt zweites Gold

Whistler (RPO). Martin Braxenthaler hat dem Wetterchaos in Whistler getrotzt und ist mit einem fulminanten Lauf zu seiner zweiten Goldmedaille bei den Paralympics von Vancouver gefahren. Trotz starken Winds, starkem Regen und einer 20-minütigen Unterbrechung direkt vor seinem zweiten Lauf blieb der 38-Jährige aus Traunstein unbeirrt und entschied nach dem Slalom auch die Riesenslalom-Konkurrenz für sich.

Paralympics 2010: die Eröffnungsfeier
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"Das ist super, unglaublich, der absolute Hammer", sagte der Bayer, nachdem er in hohem Tempo über die Ziellinie gerauscht und kurz danach gestürzt war: "Die Wetter-Kapriolen waren etwas nervig, aber taktieren gibt es bei diesen Bedingungen nicht. Deshalb hab ich Vollgas gegeben und es ist gut gegangen. Am Schluss war ich wirklich übers Limit hinaus, da war ich einfach nur noch froh, dass ich im Ziel war."

Damit fing der im ersten Durchgang zweitplatzierte "Braxi" noch den Schweizer Christoph Kunz ab und holte seinen insgesamt neunten Paralympics-Sieg auf dem Monoski. Die vier deutschen Goldmedaillen in Vancouver holten bisher Braxenthaler und die in Biathlon und Langlauf ebenfalls zweimal erfolgreiche Münchnerin Verena Bentele damit im Alleingang, an jedem der vier Wettkampftage eine.

Überzeugend trat am Dienstag auch die 17 Jahre alte Skifahrerin Anna Katharina Schaffelhuber bei ihrem zweiten Start in Kanada auf. Die querschnittsgelähmte Athletin aus Bayerbach kam nach Rang vier im Slalom nun auf den siebten Platz im Riesenslalom. Nach dem ersten Durchgang hatte Schaffelhuber Rang sechs belegt. Die USA feierten durch Alana Nichols und Stephani Victor einen Doppelsieg.

"Siebte ist an sich nicht schlecht und der erste Lauf war sogar richtig gut", sagte die Schülerin: "Aber im zweiten hatte ich gleich doppeltes Pech. Die Sicht war bei mir schlechter als bei den Fahrerinnen nach mir, ich habe nie mehr als ein Tor gesehen. Außerdem ist der Mechanismus an meiner Krücke nicht aufgegangen, was mich viel Zeit gekostet hat."

Derweil werden die deutschen Curler weiter zwischen Freude und Frust hin- und hergerissen. Erst drehte das Team von Skip Jens Jäger (Schwenningen) einen 5:6-Rückstand gegen Italien in den letzten beiden Ends noch in einen 7:6-Sieg, gegen die zuvor nur einmal in fünf Spielen siegreichen Briten war der WM-Dritte beim 2: 9 dann ohne Chance.

Im Kampf um den angestrebten Einzug ins Halbfinale wird es für den Paralympics-Debütanten inzwischen richtig eng. Mit drei Siegen und drei Niederlagen sind die deutschen Curler zwar gemeinsam mit Norwegen und Schweden noch Vierter. In den drei noch ausstehenden Spielen sind aber Tabellenführer und Topfavorit Kanada, der zweitplatzierte Südkorea und Schweden die Gegner.

(SID/chk)
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