"Pink Panther" springt zu kurz Savchenko/Szolkowy haben kaum noch Gold-Chancen

Sotschi · "Pink Panther" Aljona Savchenko und ihr Partner Robin Szolkowy sind beim olympischen Kurzprogramm zu kurz gesprungen. Trotz einer nahezu fehlerfreien Leistung ist der Traum vom Paarlauf-Gold in Sotschi fast schon ausgeträumt.

 Aljona Savchenko und ihr Partner Robin Szolkowy.

Aljona Savchenko und ihr Partner Robin Szolkowy.

Foto: dpa, fux

Die beiden Chemnitzer erreichten zwar mit ihrer kurzfristig neugestalteten Kurzkür mit 79,46 Punkten einen neuen Saisonrekord, doch der Abstand zu den klar führenden Lokalmatadoren Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow beträgt vor der Kür-Entscheidung am Mittwoch schon mehr als fünf Zähler.

"Dennoch war es eine richtige Entscheidung, es mit dem neuen Programm zu versuchen. Ich war sogar weniger nervös als sonst", sagte Savchenko, die beim Warten auf die Note fröhlich in die TV-Kamera winkte. Szolkowy gab sich in der Pressekonferenz anschließend kämpferisch: "Es ist überhaupt noch nichts verloren, wir werden sehen, wie es in der Kür läuft."

Dort haben die Deutschen den Vorteil, als 16. und letztes Paar aufs Eis zu dürfen. Die aktuellen Welt- und Europameister Woloschar/Trankow, die für ihren Maskeraden-Walzer 85,17 Punkte kassierten, bekamen Startnummer 13 zugelost. Damit haben Savchenko/Szolkowy die Möglichkeit, den dreifachen Wurf-Axel zu riskieren und mit dem Königselement doch noch die Wende zu schaffen.

In der Kurzkür fehlte es Savchenko/Szolkowy nur bei der Todesspirale ein wenig an Tempo, ansonsten fühlten sich die Olympia-Dritten von Vancouver 2010 in dem mit 12.000 Zuschauern ausverkauften Iceberg Skating Palace sichtlich wohl. Die Teamkollegen unterstützten sie mit der mittlerweile in den sozialen Netzwerken gefeierten Allgäuer Kuhglock.

Szolkowy atmete hörbar durch: "Wir haben alles gebracht, mehr konnten wir nicht tun." Trainer Ingo Steuer konnte auch lediglich bei der Todesspirale zu einer leisen Kritik ansetzen: "Das hätten die beiden besser machen können."

Großes Pech hatten Maylin und Daniel Wende. Die deutschen Vize-Meister leisteten sich bei der Todesspirale sogar einen schweren Patzer. Der 29-Jährige ließ seine Ehefrau zu früh los, sie stürzte aufs Eis.

"Das ist uns im Leben noch nicht passiert. Gefühlt haben wir diese Todesspirale eine Million Mal gemacht", sagte der Essener, der sich nach dem Ende des Programms zu Geigenklängen von David Garrett entsetzt an den Kopf gefasst und hilflos an die Hallendecke geschaut hatte. Rang zwölf im Zwischenklassement mit 59,25 Punkten lautete das Resultat.

Die Oberstdorferin Maylin Wende tröstete ihren Ehemann: "Das ist ganz bestimmt kein Scheidungsgrund." Zuvor hatte das Paar die Hauptschwierigkeiten wie den dreifachen Toe-Loop und den dreifachen Wurf-Flip fehlerfrei absolviert.

Bei ihrem letzten Olympiaauftritt wurden Wende/Wende ersatzweise von Bundestrainer Martin Skotnicky trainiert. Der Slowake sprang für Heimcoach Karel Fajfr ein, dem der Deutsche Olympische Sportbund DOSB aufgrund einer 19 Jahre zurückliegenden Verurteilung wegen sexueller Nötigung eine Akkreditierung verweigert hatte.

(sid)
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