Borussia Mönchengladbach Patrick Herrmann will Kölns Defensive knacken

Mönchengladbach · Bislang gibt es nur Patrick Herrmann. Er ist der einzige Torschütze von Borussia Mönchengladbach in der Hinrunde. Zwei Tore hat er erzielt. Seine Treffer waren ertragreich, sie brachten die 1:0-Siege in Stuttgart und gegen Freiburg. Auf Schalke blieb Herrmann dann ohne Tor, die Gladbacher unterlagen 0:1. Heute nun ist das Derby gegen den 1. FC Köln - und Herrmann ist heiß darauf, seinen Torlauf fortzusetzen. Er könnte auf dem Wege eine persönliche Miss-Bilanz schönen: Noch nie hat Herrmann in der Bundesliga gegen den rheinischen Rivalen getroffen.

So bereitet sich Mönchengladbach auf das Derby vor
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Für den Flügelstürmer wäre ein Tor dann auch ein nachträgliches Geschenk an sich selbst. Am Donnerstag hatte er Geburtstag, er ist jetzt 24. Ein junger Kerl also noch, aber doch schon einer mit reichlich Erfahrung. Vor allem in den Derbys. Mit 17 kam er vom 1. FC Saarbrücken nach Gladbach und spielte gleich zum ersten Mal gegen die Kölner. "Schon in der A-Jugend hat man mit auf den Weg bekommen, dass das Derby etwas ganz Besonderes ist", sagt Herrmann.

Viele seiner Teamkollegen haben noch kein Heim-Derby erlebt. "Aber ich muss keinem erklären, worum es geht. Das spürt jeder", versichert Herrmann. Vor allem geht es um drei Punkte. Und die wollen die Borussen da behalten, um im Rennen um die europäischen Plätze nicht an Boden zu verlieren. Herrmann weiß aber, dass es nicht leicht wird gegen den Aufsteiger, der 2015 noch ohne Gegentor ist. "Das wollen wir natürlich ändern. Aber der FC steht sehr kompakt, das haben wir auch im Hinspiel erlebt", sagt Herrmann. Da gab es das Köln-typische Heimspielergebnis in dieser Saison: ein 0:0, eine von fünf Nullnummern im RheinEnergy-Stadion.

Ein Spiel ohne Sieger soll es heute nicht geben. "Wir wollen das Derby gewinnen und spielen voll auf Sieg, das ist unser Anspruch", stellt Herrmann klar. Rolf Göttel, Gladbachs Stadionsprecher-Legende, traut den Borussen einen 2:0-Sieg zu - und Herrmann einen Treffer. Das andere "Tor für die Borussia" (Göttels kultige Toransage von damals kommt heute vom Band) könnte Max Kruse erzielen, schätzt Göttel. Herrmann und Kruse sind auch die beiden Borussen, deren Zukunft öffentlich diskutiert wird. Beide sollen festgeschriebene Ablösesummen in ihren Verträgen haben. Kruse ist unter anderem in Dortmund und Wolfsburg ein Thema, auch Herrmann wird mit dem BVB in Verbindung gebracht. Doch mit diesen Debatten beschäftigt sich offiziell keiner der beiden Offensivmänner. Köln ist aktuell das einzige Thema.

Herrmann hofft, dass seine persönliche Derby-Bilanz hält: Er hat in der Bundesliga noch nicht gegen Köln verloren. Und er will auch heute nicht erleben, wie sich eine Derby-Niederlage anfühlt. Für ihn und die anderen Borussen wäre ein erfolgreiches Derby auch wichtig mit Blick auf die folgende Englische Woche. Donnerstag ist das Zwischenrunden-Hinspiel in der Europa League beim Titelverteidiger FC Sevilla. Mit einem Erfolgserlebnis nach Andalusien zu reisen, um dort ein gutes Ergebnis für das Rückspiel zu holen, wäre hilfreich. Denn ein Derby-Sieg bringt emotional weit mehr, als nur drei Punkte.

(RP)
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