Rio Pelé lehnte Trainerposten in Brasilien ab

Rio · de Janeiro (dpa) Brasiliens Fußball-Idol Pelé hat nach der 1:7-Niederlage der Nationalmannschaft gegen Deutschland im Halbfinale der Weltmeisterschaft das Angebot abgelehnt, den Posten als Nationaltrainer seines Landes zu übernehmen.

"Ja, man hat ihn mir nach dem 1:7 angeboten. Es ist eine Ehre, denn es zeigt, dass die Menschen mir vertrauen", verriet der 73-Jährige in Rio de Janeiro. "Aber dieses Risiko kann ich nicht eingehen." Er habe in seinem Leben schon oft die Offerte ausgeschlagen, brasilianischer Nationaltrainer zu werden. Brasiliens Fußball-Verband ernannte schließlich den ehemaligen VfB-Profi Carlos Dunga zum neuen Coach des Rekordweltmeisters. Trainer Luiz Felipe Scolari war nach der WM zurückgetreten.

Er glaube, dass er dem Fußball mehr helfen könne, ohne Coach zu sein, sagte Pelé weiter. "Der Trainer hat nicht die Schuld, wenn der Spieler nicht die Anweisungen befolgt, aber wenn die Mannschaft verliert, machen sie ihn immer zum Schuldigen."

Das Debakel gegen die DFB-Auswahl im WM-Halbfinale sei für ihn schlimmer gewesen als der traumatische "Maracanazo" von 1950, räumte Pelé ein. Damals hatte Brasilien vor 200 000 Zuschauern im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro in der letzten Partie mit einem 1:2 gegen Uruguay den WM-Titel verspielt. 2014 wurde Brasilien am Ende Vierter.

(RP)
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