Bundesliga-Ranking Der wertvollste Spieler der Saison

Düsseldorf · Der Dortmunder Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang liegt in unserer Statistik vorn. Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg und Gladbachs Max Kruse folgen auf den Rängen zwei und drei.

Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund ist der MVP der Liga
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Aubameyang ist der MVP der Saison

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Foto: dpa, bt lre

"Superman" Robert Lewandowski hatte sich verabschiedet. "Robin" Marco Reus war aus diversen Gründen nur selten in der Lage zu assistieren. Also musste "Batman" Pierre-Emerick Aubameyang die Dinge alleine regeln. Zwar hatte Borussia Dortmund zwei andere Helden aus Turin und Berlin verpflichtet, doch Ciro Immobiles und Adrian Ramos' Potenzial blieb im Verborgenen. Unterm Strich lastete die Verantwortung in dieser Saison auf den Schultern des Torjägers mit der Maske, die er im Revierderby gegen Schalke 04 zum Torjubel auspackte: Aubameyang hat diese Rolle in seinem zweiten Jahr beim BVB mit Bravour ausgefüllt. In unserer Rangliste der wertvollsten Bundesligaspieler liegt der Gabuner etwas überraschend ganz vorne. Damit ist er als Most Valuable Player (MVP) der Nachfolger des Ex-Helden aus Berlin, Adrian Ramos.

Bundesliga: Mannschaft der Saison 2014/15
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Mannschaft der Saison

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Abgesehen von finanziellen Aspekten, lässt sich der Wert eines Fußballers auf folgende Formel herunterbrechen: Wie viel schlechter hätte seine Mannschaft ohne ihn abgeschnitten? Tore und Vorlagen sind die wichtigsten Kriterien, aber auch die Umstände zählen, in denen sie beigesteuert werden. Aubameyang hat seine 16 Tore und sieben Vorlagen so verteilt, dass sie dem BVB fast immer weitergeholfen haben. Von den 14 Partien, in denen er traf, gewann Dortmund neun und verlor nur zwei. In den 20 anderen Spielen ging die Mannschaft nur viermal als Sieger vom Platz. An 49 Prozent aller BVB-Tore war Aubameyang beteiligt, kein anderer Bundesligaprofi kommt auf eine bessere Quote.

Der Zweitplatzierte Kevin De Bruyne hatte tatkräftige Unterstützung im Angriff, so dass der VfL Wolfsburg ohne seine Dienste wohl nicht Vizemeister geworden wäre, aber ganz bestimmt die Champions-League-Qualifikation gepackt hätte. In dieser Hinsicht tickt der Fußball anders als die nordamerikanischen Kernsportarten, in denen die Kür eines MVP anhand von statistischen Daten große Tradition hat. Beim Basketball stehen nur fünf Spieler gleichzeitig auf dem Parkett, Individualisten können leichter glänzen. Beim American Football ist das Spiel total auf den Quarterback ausgerichtet , der in der Regel die wichtigsten Auszeichnungen einheimst.

Bundesliga: Tops und Flops der Saison 2014/15
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Tops und Flops der Saison

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Foto: dpa, rwe tmk

De Bruynes 21 Vorlagen sind dennoch eine beeindruckende Bilanz - und ein neuer Bundesligarekord. Wenn er einen Scorerpunkt beisteuerte, verlor Wolfsburg nie. Doch er nahm sich auch ein paar Auszeiten. Kein Wunder, dass De Bruynes Wert in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem über rekordverdächtige, momentan noch fiktive Ablöseforderungen definiert wird. Der VfL Wolfsburg bekommt Verstärkung durch den Drittplatzierten der MVP-Tabelle. Max Kruse ist lediglich in einer Wertung Ligaspitze, achtmal erzielte er in der abgelaufenen Saison das 1:0 für Borussia Mönchengladbach. Aber der künftige Niedersachse mischt in allen Kategorien vorne mit: Elf Tore und neun Vorlagen steuerte er zum Gladbacher Höhenflug bei. In der Schlussphase der Saison war er dreimal in Folge zur Stelle und zog vorbei an anderen Kandidaten, deren Namen auf den ersten Blick eher als wertvollste Spieler taugen.

Alexander Meier und Arjen Robben wurden im MVP-Rennen von Verletzungen zurückgeworfen. Außerdem glänzte der Frankfurter vor allem als Vollstrecker, der sich ansonsten rar macht. Bayern-Star Robben hat seine Mannschaft mit 17 Toren und acht Vorlagen in nur 21 Spielen zweifellos besser gemacht. Seine lange Verletzungspause verhinderte jedoch ein besseres Abschneiden. Und mit dem Titel "MVP der Herzen" wäre er vermutlich selbst nicht zufrieden. Insgesamt landet Robben auf dem achten Platz, hinter seinen Bayern-Kollegen Thomas Müller und Robert Lewandowski, hinter Torschützenkönig Meier und Werder Bremens Freistoßspezialist Zlatko Junuzovic.

Bundesliga: Die besten Sprüche der Saison
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Die besten Sprüche der Saison

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Foto: dpa, mum jai

Vorjahressieger Adrian Ramos ist in dieser Saison nicht mehr sehr wertvoll gewesen. Bei seinem neuen Verein Borussia Dortmund spielte er nur sechsmal von Beginn an, zwei Tore stehen für einen eklatanten Absturz. Gleichzeitig unterstrich das Abschneiden seines Ex-Klubs Hertha BSC nachträglich Ramos' Bedeutung in der vergangenen Saison. Ohne den Kolumbianer schlitterten die Berliner tief in den Abstiegskampf. Erst am letzten Spieltag retteten sie sich. Das ist gemeint, wenn es in der Fußballsprache heißt, ein Spieler mache den Unterschied aus.

(RP)
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