Ruhpolding Podest verpasst

Ruhpolding · Am letzten Wettkampftag des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding fahren die deutschen Herren am Treppchen vorbei. Auch für Laura Dahlmeier reicht es bei der Verfolgung nur zu Rang vier.

Laura Dahlmeier muss weiter darauf warten, sich wieder das Gelbe Trikot der Gesamtwelcup-Führenden überstreifen zu dürfen. Die Biathlon-Überfliegerin sorgte zwar auch beim stimmungsvollen Heimspiel in Ruhpolding für die deutschen Höhepunkte, am Ende gingen ihr jedoch sichtlich die Kräfte aus.

"Ich bin jetzt vor allem total K.o., denn ich habe mich total verausgabt. Zum Schluss habe ich noch mal versucht, alles herauszuholen", sagte Dahlmeier nach ihrem vierten Platz im abschließenden Verfolgungsrennen: "Ein vierter Platz ist aber auch nicht schlecht." Knappe zehn Sekunden fehlten zu Rang drei.

Einen Tag zuvor war die Garmisch-Partenkirchnerin Dritte im Sprint geworden und stand dabei schon zum siebten Mal in diesem Winter auf dem Podest. Mit dem vierten Saisonsieg wurde es unweit ihrer Heimat in den Chiemgauer Alpen allerdings nichts.

Weltmeisterin Dahlmeier zeigte in ihrer Spezialdisziplin ungewohnte Schwächen am Schießstand und leistete sich gleich vier Fehler. "Wir müssen genau analysieren, woran es stehend lag", meinte sie. Im Ziel hatte die Bayerin nach 10 km stattliche 1:32,7 Minuten Rückstand auf Siegerin Kaisa Mäkäräinen (Finnland/1), die sich wie im Sprint vor Gabriela Koukalova (Tschechien/2) durchsetzte. Am Donnerstag hatte Dahlmeier die deutsche Staffel noch souverän zum zweiten Saisonerfolg geführt. Am Ende des fünften Weltcup-Wochenendes wirkte sie jedoch entkräftet.

Im Gesamtweltcup fiel Dahlmeier (555 Punkte) nach dem 13. von 26 Wettkämpfen auf den dritten Platz zurück. Nach ihrem Doppelsieg ist Mäkäräinen (568) nun ärgste Verfolgerin der weiterhin führenden Vorjahressiegerin Koukalova (587 Punkte).

Nach dem dritten Platz mit der Staffel verpassten die Männer in den Einzelrennen in Bayern die Podestplätze knapp. Der ehemalige Sprintweltmeister Arnd Peiffer (ein Schießfehler) wurde in der abschließenden Verfolgung gestern Fünfter, Simon Schempp (zwei) landete eine Woche nach seinem ersten Saisonsieg auf dem siebten Rang. Dabei stürzte das deutsche Duo in der ersten Runde unglücklich, nachdem Peiffer strauchelte und Schempp auffuhr.

"Da verliert man schon so 15 Sekunden. Aber ich kann nicht sagen, ob uns das einen Podestplatz gekostet hat", sagte Peiffer. Bereits im Sprint war der 29-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld als Vierter bester Deutscher. In beiden Rennen siegte Dominator Martin Fourcade (Frankreich).

Ab Donnerstag steht für die Skijäger in Antholz die WM-Generalprobe auf dem Programm. Vor allem Schempp reist mit besten Erinnerungen nach Italien. In den vergangenen drei Jahren siegte er insgesamt fünfmal im Antholzer Tal - so oft wie nirgendwo anders.

In Antholz wird der Vorstand des Weltverbandes IBU am Samstag auch erneut über mögliche Konsequenzen nach den Doping-Anschuldigungen gegen die russischen Skijäger beraten. Mehr als 170 Sportler unterzeichneten in den vergangenen Tagen einen Brief mit verschiedenen Forderungen an die IBU. Peiffer und Co. fordern bei einem eindeutigen Nachweis eines Dopingverstoßes eine Höchststrafe mit einer Sperre von bis zu acht Jahren. Außerdem sollten betroffene Nationen Startplätze verlieren und finanziell härter bestraft werden.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort