Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Padua Bei Astana wird offenbar systematisch gedopt

Düsseldorf · Die Anzeichen für systematisches Doping beim kasachischen Profi-Radrennstall Astana verdichten sich durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Padua.

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Die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" veröffentlichte am Mittwoch eine Liste von 38 Radprofis, die in den Jahren 2010 und 2011 angeblich engen Kontakt zum italienischen Dopingarzt Michele Ferrari hatten. Darunter befinden sich 17 Astana-Profis, allen voran der heutige Teammanager Alexander Winokurow. Neben Astana geraten auch Katjuscha und Lampre unter besonderen Verdacht.

Diese Details gehen aus den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Padua hervor, die in einem 550-seitigen Dossier zusammengefasst sind. Drahtzieher einer kriminellen Organisation, die auch für die Manipulation von Radrennen verantwortlich gewesen sein soll, ist nach Angaben der Ermittler Radsportmanager Raimondo Scimone, der Profis mit Sponsoren und Teams in Verbindung gebracht habe. Dieser bestreitet jedoch die Vorwürfe. Dem Betrügerring sollen mindestens 30 Personen angehören.

Die Staatsanwaltschaft Padua führt seit 2010 Ermittlungen gegen mehrere Radprofis, Sportmanager, Ärzte und Geschäftsleute. Den Verdächtigen werden Doping, Geldwäsche, Betrug sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Aus abgehörten Telefongesprächen gehen enge Kontakte zwischen den 38 Radprofis und Ferrari hervor.

Ferrari war 2004 wegen Sportbetrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. 2006 hatte ihn der italienische Radsportverband mit einer lebenslangen Sperre belegt. Er darf keinen Kontakt zu Radprofis aufnehmen.

(sid)
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