Tour de France Deutsche dominieren bei der Tour

Nancy · Vier Siege stehen nach der ersten Woche auf dem Konto der deutschen Radprofis bei der Frankreich-Rundfahrt. Auf der siebten Etappe spielten die schnellen Deutschen aber keine Rolle.

Kittel gewinnt die Auftaktetappe
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Kittel gewinnt die Auftaktetappe

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Erst raste Marcel Kittel von Erfolg zu Erfolg, dann zog Andre Greipel nach: Die deutschen Sprinter haben die Auftaktwoche der Frankreich-Rundfahrt zu einer "Tour d'Allemagne" gemacht. Nach vier Etappensiegen auf den ersten sechs Abschnitten bahnt sich eine zum Vorjahr vergleichbare Bilanz an, als letztlich sechs Erfolge und das beste Abschneiden seit 36 Jahren zu Buche standen.

Selbst wenn die deutschen Fahrer ab diesem Wochenende, wenn das Peloton die Vogesen erreicht, erst einmal etwas in den Hintergrund treten, ist der Siegeszug wohl nur vorübergehend gestoppt. Mindestens drei Chancen kommen noch für Kittel und Greipel, dazu am vorletzten Tour-Tag mit dem einzigen Zeitfahren die Paradedisziplin von Weltmeister Tony Martin. Der deutsche Rekord, der von 1977 stammt und bei der Jubiläumstour egalisiert worden war, könnte diesmal übertroffen werden.

Am Donnerstag zeigte endlich Greipel seine Klasse. Der Rostocker hatte davor manche Enttäuschung zu verkraften und sogar öffentliche Kritik seines Lotto-Teamchefs Marc Sergeant ertragen müssen. Entsprechend erleichtert war der 31-Jährige nach seinem insgesamt sechsten Tour-Etappensieg. "Du musst in Bruchteilen von Sekunden entscheiden. Manchmal liegst du richtig, manchmal falsch. Aber weder die Mannschaft noch ich haben den Glauben verloren", sagte Greipel zu Sergeants Kritik. Vielleicht kann auch John Degenkolb noch einen Trumpf ausspielen, wenn er sich rasch von seiner Verletzung erholt. Den 25-Jährigen kostete der Sturz auf der fünften Etappe bereits zwei Gelegenheiten.

Auf der gestrigen Etappe spielten die an den ersten Tour-Tagen so erfolgreichen Radprofis um Marcel Kittel aber keine Rolle. "Diese Etappe ist nichts für Marcel", hatte Sportdirektor Christian Guiberteau bereits vor Rennstart über den Sprintstar gesagt. Matteo Trentin hat die deutsche Sprinter-Dominanz gebrochen und seinen ersten Etappensieg gefeiert. Der italienische Radprofi vom Team Omega Pharma-QuickStep setzte sich auf dem mit 234,5 km zweitlängsten Teilstück von Epernay nach Nancy hauchdünn im Spurt vor dem Slowaken Peter Sagan (Cannondale) durch. Trentin, Teamkollege von Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Cottbus), hatte im Vorjahr bereits eine Etappe gewonnen. Als bester Deutscher kam Martin im sehr anspruchsvollen Finale mit zwei Bergwertungen auf den letzten 20 km auf Platz 47 ins Ziel. Mann in Gelb bleibt der Italiener Vincenzo Nibali (Astana), der zeitgleich mit Trentin die Linie überquerte.

Kittel bekommt Gelbes Trikot von Kate
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Der deutsche Radprofi Paul Voss vom Team NetApp-Endura ist im Finale der Etappe schwer gestürzt. Der 28-Jährige war eingangs der Zielgerade glänzend positioniert, kam dann jedoch in der letzten Kurve wie einige weitere Fahrer zu Fall. Nach Teamangaben flog Voss mit dem Gesicht voraus in ein Absperrgitter und zog sich zahlreiche Schnittwunden im Gesicht zu. Zudem verlor Voss einige Zähne.

(sid)
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