Radsport Die deutschen Fahrer bei der Tour de France 2015
Wie stellen Ihnen die zehn deutschen Fahrer vor, die an der Tour de France 2015 teilnehmen.
Emanuel Buchmann (22/Bora-Argon 18/Ravensburg)
Überraschungsmeister, der im südhessischen Bensheim alle Favoriten düpierte. Gibt in seiner ersten Profi-Saison gleich sein Tour-Debüt. Hat überdurchschnittliche Kletterfähigkeiten, eine Qualität, die rar ist im deutschen Radsport.
Dominik Nerz (25/Bora-Argon 18/Wangen)
Wird erstmals in seiner Laufbahn als Kapitän in eine große Rundfahrt geschickt. Große Herausforderung für den - von den Anlagen her - derzeit besten deutschen Klassementfahrer. War zweimal bei der Vuelta unter den Top-20, hat bisher aber eine Saison zum Vergessen. Litt ähnlich wie Kittel lange unter einer Viruserkrankung.
Andreas Schillinger (31/Bora-Argon 18/Kümmersbruck)
Der Inbegriff eines Helfers. Ist sich für keinen Dienst zu schade und stellt eigene Ambitionen ohne Murren zurück. Gründungsmitglied des Teams. Verdient sich nach Jahren in der zweiten Reihe jetzt auch auf der großen Bühne Renommee. Im April immerhin 16. bei Paris-Roubaix.
Paul Voß (29/Bora-Argon 18/Rostock)
Wird wesentlich mehr Freiheiten als Schillinger bekommen. Es heißt, er befinde sich derzeit in der Form seines Lebens. War beim Giro schon einmal nah an einem Tagessieg, auf mittelschweren Etappen ist mit ihm zu rechnen. Klettert recht schnell und kann ordentlich sprinten.
Tony Martin (30/Etixx-Quick Step/Cottbus)
Hat zum Tour-Auftakt vielleicht die Chance seines Lebens auf das Gelbe Trikot. Das Kurs des Zeitfahrens scheint auf ihm zugeschnitten. Gelingt der Coup, könnte er das Maillot jaune einige Tage behaupten. Dass von ihm auch auf anderem Terrain etwas zu erwarten ist, zeigte er 2014 in Mulhouse. Ansonsten wird er als Helfer für Mark Cavendish agieren.
John Degenkolb (26/Giant-Alpecin/Gera)
Degenkolb geht in seine dritte Tour und ist nach dem Ausfall von Kittel der alleinige Kapitän bei Giant. Nach Siegen in Roubaix und Sanremo soll nun der erste Etappenerfolg bei der Tour folgen. Gewann schon Etappen beim Giro d'Italia und der Spanien-Rundfahrt. Hat auch gewisse Chancen auf das Grüne Trikot.
Simon Geschke (29/Giant-Alpecin/Berlin)
Findet sich auf Klassikerterrain und bei mittelschweren Etappen gut zurecht. Wäre eigentlich reif für einen großen Tagessieg, hat eine sukzessive Steigerung hinter sich und war beim Giro schon dicht dran. In erster Linie wird er jedoch Degenkolb den Rücken frei halten.
Paul Martens (31/LottoNL-Jumbo/Rostock)
Feiert mit 31 sein längst fälliges Tour-Debüt. Ihm kommt die Topographie der ersten Woche entgegen, da auch er als fähiger Klassikerfahrer gilt. In seinem Team dürfte er durchaus den Freiraum für eigene Ambitionen erhalten.
Andre Greipel (32/Lotto-Soudal/Rostock)
Greipel stand in den letzten beiden Jahren etwas im Schatten von Kittel. Er zählt zu den heißen Anwärtern auf einen Etappensieg. Der "Gorilla" hat im Frühjahr überzeugt, beim Giro eine Etappe gewonnen und ist sehr gut in Schuss. Nur seinen deutschen Meistertitel musste er an Youngster Buchmann abgeben.
Marcel Sieberg (33/Lotto-Soudal/Castrop-Rauxel)
Der wichtigste Helfer Greipels. Er vertraut ihm blind. Der baumlange Schlaks besticht durch Rennübersicht und Durchsetzungskraft. Er ist derjenige, der Greipel für den Sprint in Position bringt und zudem sein Motivator. Das Duo war bislang immer gemeinsam bei der Tour.